Neben Alphabet hat am Dienstagabend nach US-Börsenschluss auch der Bezahldienstleister Paypal seine Zahlen für das abgelaufene vierte Quartal gemeldet. Anders als bei der Google-Mutter zeigten sich Anleger entsetzt: Die Paypal-Aktie brach am Mittwoch um zeitweise fast 25 Prozent ein.

Der US-Zahlungsdienstleister hat im Schlussquartal 2021 weniger verdient und die Erwartungen von Analysten damit deutlich verfehlt. Der Gewinn halbierte sich im Zeitraum von Oktober bis Dezember auf 801 Millionen US-Dollar, wie Paypal mitteilte. Je Aktie war das ein Überschuss von 1,11 Dollar. Experten hatten mit einem Gewinn von 1,12 Dollar gerechnet.

Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar zu, vor einem Jahr hatte das Wachstum jedoch noch bei über 20 Prozent gelegen. Paypal zählte zu den Corona-Gewinnern und profitierte stark von Lockdowns und dem boomenden Online-Handel. Nachdem viele Kunden nun zum klassischen Einzelhandel zurückkehren, tut sich das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Palo Alto schwer. Zudem belastet die Loslösung der Ex-Konzermutter Ebay von Paypal den Bezahldienst weiter.

Auch der Geschäftsausblick für das laufende erste Quartal verhagelte den Anlegern die Stimmung. Hier gingen Analysten bislang von einem Gewinn von 1,16 Dollar je Aktie. Doch der Konzern selbst revidierte dieses Ziel auf 0,87 Dollar je Aktie. Das sorgte für einen nachbörslichen Kursrutsch.

Unsere Einschätzung zur Paypal-Aktie


Der Paypal-Kurs steht in den vergangenen Monaten gewaltig unter Druck. Die Aktie des Zahlungsabwicklers zählte zu den größten Corona-Gewinnern. Seit April 2020 schoss der Kurs in die Höhe. Seit Oktober 2021 weht nun ein anderer Wind: Wachstumsstarke Tech-Aktien fliegen derzeit aus den Depots der Anleger. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in Bezug auf die anhaltende Coronakrise, die steigende Inflation und die straffere Geldpolitik drücken auf die Kurse.

Charttechnisch betrachtet zeigt sich die Paypal-Aktie bereits vor den veröffentlichen Q4-Zahlen angeschlagen. Die viel beachtete 200-Tagelinie bewegt sich seit November 2021 nach unten und notiert derzeit bei gut 210 Euro. Die Aktie lockt derzeit nicht mit einem Einstieg. Wir belassen die Aktie bei "beobachten".

ak/dpa-AFX