* VIRUS/DEUTSCHLAND - Bund und Länder haben sich am Sonntag wegen der Coronavirus-Pandemie auf neue massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland geeinigt. Für mindestens zwei Wochen müssen Bürger den Kontakt zu anderen Menschen außerhalb des eigenen Haushalts auf ein absolutes Minimum reduzieren. Im Wesentlichen soll sich der Kontakt in der Öffentlichkeit auf die eigene Familie sowie eine weitere, nicht dem Haushalt lebende Person beschränken. Der Weg zur Arbeit, Einkäufe oder Arztbesuche und sportliche Bewegung sind aber weiter erlaubt.

* VIRUS/MERKEL - Bundeskanzlerin Angela Merkel begibt sich in häusliche Quarantäne. Merkel hatte am Freitag nach Angaben ihres Sprechers Kontakt mit einem Arzt, der inzwischen positiv auf das Virus getestet wurde. Die Kanzlerin werde sich in den nächsten Tagen regelmäßig testen lassen, weil ein Test jetzt noch nicht voll aussagekräftig wäre, hieß es.

* VIRUS/USA/KONJUNKTURPAKET - Der US-Senat wird voraussichtlich heute erneut über ein Maßnahmenpaket zur Rettung der angeschlagenen Fluggesellschaften und Transportunternehmen abstimmen. Das Konjunkturpaket, das am Sonntag von den Demokraten abgeblockt wurde, umfasst Finanzhilfen in Milliardenhöhe. Wie eine Kopie des fast 600-Seiten langen Entwurfs, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, zeigt, sollen zehn Milliarden an Flughäfen, 20 Milliarden Dollar in den Verkehr und etwa eine Milliarde an Amtrak, dem schienengebundenen Personenfernverkehr der USA, fließen. Für Passagierfluggesellschaften sind bis zu 50 Milliarden Dollar vorgesehen, zusätzliche acht Milliarden Dollar für den Cargo-Bereich.

* OLYMPISCHE SPIELE - Das Internationale Olympische Komitee denkt unter dem Eindruck der Virus-Krise nun doch an eine Verschiebung der Sommerspiele in Tokio. Eine Entscheidung solle innerhalb der nächsten vier Wochen fallen, teilte das IOC nach einer Krisensitzung mit. Zu den Szenarien, die bis dahin diskutiert werden sollen, gehört ausdrücklich auch eine Verschiebung der Olympischen Sommerspiele, die am 24. Juli beginnen und bis 9. August 2020 dauern sollen. Eine ersatzlose Streichung stehe nicht zur Debatte.

* MTU AERO ENGINES - Der Münchner Triebwerksbauer legt die Produktion in Europa in den nächsten Wochen weitgehend auf Eis. In München und im polnischen Rzeszow, wo Triebwerke montiert und Triebwerksteile hergestellt werden, werden die Werke in dieser Woche "koordiniert heruntergefahren", von nächster Woche an ruht der Betrieb für voraussichtlich drei Wochen, wie MTU mitteilte. Grund sind vor allem Nachschubprobleme.

* AIRBUS macht sich für die Coronakrise und den drastischen Einbruch der Luftfahrt wetterfest. Europas größter Flugzeugbauer stockt seine Liquiditätsreserven um rund zehn Milliarden auf 30 Milliarden Euro auf, wie Airbus in Toulouse mitteilte. Dazu sei der Kreditrahmen um 15 Milliarden Euro aufgestockt worden. Zudem werde die Dividende für 2019 von 1,80 Euro je Aktie - das sind insgesamt 1,4 Milliarden Euro - gestrichen und die Aufstockung des Pensionsplan-Vermögens verschoben.

* THYSSENKRUPP-Chefin Martina Merz hat Spekulationen zurückwiesen, dass im Zuge der Corona-Krise der milliardenschwere Verkauf der Aufzugssparte noch scheitern könnte. "In aller Deutlichkeit: Der Vollzug der Transaktion steht nicht in Frage. Die Käufer haben kein Rücktrittsrecht", sagte Merz in einer Reuters vorliegenden Mitarbeiterinfo. "Die Finanzierung der Transaktion auf der Käuferseite steht und ist von den beteiligten Eigen- bzw. Fremdkapitalgebern vertraglich abgesichert", fügte sie hinzu.

* AUTOMOBILBRANCHE - Mehrere Automobilkonzerne stellen ihre Produktion in Indien ein. Neben dem größten Autobauer des Landes, Maruti Suzuki India, legen auch Mercedes-Benz, Fiat Chrysler sowie Hyundai Motor und Mahindra & Mahindra ihre Werke in der nördlichen Region Haryana und im westlich gelegenen Maharashtra bis zum 31. März still. Fiat kündigt an, keine Arbeitsplätze zu streichen und weiterhin die Gehälter aller Mitarbeiter zu zahlen. Auch Volkswagen> hatte bereits am Sonntag die Produktion am Standort Pune in Maharashtra gestoppt.

* EZB - Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Luis de Guindos geht als Folge des Coronavirus-Ausbruchs von einer Rezession in Europa im ersten Halbjahr aus. "Die Auswirkungen des Virus werden sehr hart sein und Europa in eine Rezession stürzen", sagte de Guindos dem spanischen Fernsehsender La Sexta. "Ich glaube, dass das erste Halbjahr sehr schlecht sein wird. Dies wird die gesamte europäische Wirtschaft in diesem Jahr in negative Wachstumsraten ziehen, aber im zweiten Teil des Jahres werden wir, glaube ich, positive Wachstumsraten für Europa sehen", fügte er hinzu.

* DEUTSCHLAND/HAUPTVERSAMMLUNGEN - Das Bundesjustizministerium will wegen des Versammlungsverbots während der Corona-Krise dem "Handelsblatt" zufolge die Präsenzpflicht bei Hauptversammlungen aufweichen. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei Bestandteil der Maßnahmen, die die Bundesregierung am Montag beschließen wolle, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Darin solle die Möglichkeit einer virtuellen HV geschaffen werden, auf der Aktionäre nicht physisch anwesend sein müssen, um Beschlüsse zu fassen.

rtr