Der Hersteller und Wartungsdienstleister von zivilen und militärischen Antrieben ist in einer Branche mit großen Eintrittsbarrieren aktiv.

MTU entwickelt und produziert Kom­ponenten für zivile Triebwerke, die von Herstellern wie Airbus, Boeing und Embraer verwendet werden, sowie militärische Antriebe, beispielsweise für den Eurofighter und den Kampfhubschrauber Tiger. Dazu gehören vor allem Hochdruck­verdichter, Turbinen, Zwischengehäuse und andere Komponenten.

MTU baut sogenannte Blisk-Baugruppen, bei denen Schaufeln und Rotorscheibe einer Verdichterstufe aus einem einzigen Werkstück gefertigt werden, statt die Schaufeln einzeln auf eine Scheibe zu montieren. Diese Fertigung macht die Bauteile besonders leicht und reduziert den Montageaufwand: Bis zu 120 Einzelbauteile werden durch ein einziges Teil ersetzt, was die Aerodynamik und den Wirkungsgrad verbessert.

MTU ist einer der weltweit führenden Entwickler und Hersteller dieser Blisks und betreibt mit eigenen Fertigungstechnologien ein Produktionszentrum in München. Neben der Entwicklung und Produktion vieler Komponenten übernimmt MTU auch die Wartungsdienstleistungen für Triebwerke verschiedener Hersteller. So ist der Konzern einer der weltweit größten unabhängigen Instandhalter für zivile Triebwerke mit 270 Airline-Kunden und mehr als 30 Triebwerkstypen im ­Service-Portfolio.

Hohe Eintrittsbarrieren

Der Markt für zivile Triebwerke ist seit Jahrzehnten fest in den Händen weniger Hersteller. So gab es seit über 50 Jahren keinen Markteintritt einer neuen Firma in diesem Bereich. Während Airbus und Boeing unter Lieferproblemen leiden, verdienen deren Zulieferer glänzend.

Die Folge: Airlines müssen ihre älteren Flotten länger betreiben — ein Glücksfall für die Zulieferer, die mit Wartung und Ersatzteilen ihre Margen ausweiten. Im boomenden Markt für Narrow-Body-Flugzeuge ist MTU fester Bestandteil der Allianz mit dem Turbinenbauer Pratt & Whitney, der zum Rüstungskonzern RTX gehört. Gemeinsam stellen sie das PW1000G-Triebwerk her, das in der Airbus A320neo-Familie zum Einsatz kommt. MTU verantwortet dabei zentrale Module wie Hochdruckturbinen und -verdichter.

Ambitionierte Ziele bis 2030

MTU gilt nicht nur als technologisch führend, sondern ist zudem hochprofitabel. Für 2025 erwartet das Management einen Umsatz von 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) von über einer Milliarde Euro.

Die Ziele bis 2030 sind ehrgeizig: MTU will seinen Umsatz auf 13 bis 14 Milliarden Euro steigern und die Ebit-Marge im Bereich der eigenen Bauteile auf 28 bis 30 Prozent ausbauen.

Mit MTU setzen Anleger auf ein wachstumsstarkes Unternehmen. Größere Kursrücksetzer waren in der Vergangenheit vor allem externen Schocks wie 2020 Corona geschuldet. Nach dem starken Lauf im Sommer hat BÖRSE ONLINE den Ziel- und Stoppkurs nachgezogen.

Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (39/25), die Sie hier finden.

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MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)