Im aktuellen Börsenumfeld ist viel möglich. In den Kursen wird schon viel Zukunftspotenzial antizipiert. Die Realität bei MTU sieht allerdings so aus, dass das Unternehmen in seinen wichtigsten Geschäftsfeldern unter Druck ist. Weil es weniger Flugbewegung gibt, sinken die Erlöse des wichtigen Wartungsbereichs. Nach einem relativ guten Jahresstart hat sich das Minus dort zuletzt beschleunigt. Die Auslieferungszahlen neuer Flugzeuge sind ebenfalls niedriger. Das wirkt: Im dritten Quartal lag der berichtete Nettogewinn pro Aktie bei 28 Cent, im Jahr zuvor waren es noch 2,41 Euro, fast zehnmal mehr. Wann es zu einer Trendwende kommen wird, ist nicht abzusehen. Relativ unwahrscheinlich ist, dass sich die erhoffte Normalisierung des Geschäfts 2021 einstellen wird. In den Kursen ist das aber längst eskomptiert. Damit wächst die Gefahr von Enttäuschungen. Für Neuanlagen würden wir die Aktie mit "Beobachten" einstufen. Wer sie noch hält, sollte über einen Verkauf nachdenken.