Dabei schlugen die neuen Corona-Ausbrüche, die vor allem in Indien und Südafrika viele Tote forderten, offenbar stärker zu Buche als die Unwetter Ende Juni und Anfang Juli, die in Europa zu Hagel und Überschwemmungen führten. Zu den Schäden nach den Sturzfluten in Westdeutschland, die in die Milliarden gehen dürften, äußerte sich die Münchener Rück nicht. Dafür sei es deutlich zu früh, sagte ein Sprecher. Sie zeigte sich aber zuversichtlich, den angepeilten Nettogewinn von 2,8 Milliarden Euro in diesem Jahr zu erreichen. Nach sechs Monaten steht sie bereits bei 1,7 Milliarden Euro.

Mit dem Milliardengewinn im zweiten Quartal übertraf die Münchener Rück auch die Schätzungen der Analysten, die ihr im Schnitt 300 Millionen Euro weniger zugetraut hatten. Das trieb die in den vergangenen Tagen gebeutelte Aktie um 1,6 Prozent auf 220,05 Euro.

Alles in allem seien die Belastungen aus Naturkatastrophen im zweiten Quartal niedrig gewesen, erklärte die Münchener Rück. Die Hagelserie Ende Juni im Süden Deutschlands ist zwar mit einem versicherten Schaden von rund 1,7 Milliarden Euro das zweitteuerste Unwetter der vergangenen 20 Jahre in Deutschland. Große Versicherer tragen solche Schäden aber teilweise selbst. Die Corona-Schäden in der Sachversicherung lägen ebenfalls im Rahmen der Erwartungen, erklärte die Münchener Rück. Höher als gedacht fallen sie dagegen in der Leben- und Kranken-Rückversicherung aus, weil die Sterblichkeit in der Pandemie in Indien und in Südafrika deutlich gestiegen ist. Die Sparte werde deshalb ihr Ziel eines versicherungstechnischen Gewinns von 400 Millionen Euro in diesem Jahr wahrscheinlich verfehlen.

rtr