Noch läuft es bei diesem Luxushersteller nicht rund. Doch sollten die schlechten Nachrichten eingepreist sein. Dafür, dass es bei der Aktie nach dem Absturz wieder läuft, soll ein neuer CEO sorgen.
Für den Luxusgüterhersteller Kering ist 2025 ein Übergangsjahr: Die Mutter von Gucci, Yves Saint Laurent, Bottega Veneta, Brioni und anderen Luxusmarken hat ein hartes erstes Quartal hinter sich und auch das zweite dürfte nicht viel besser werden. Vor allem Gucci, die wichtigste und größte Marke im Konzern, läuft den Erwartungen hinterher und wird auch im zweiten Quartal der größte Belastungsfaktor bleiben. Die Gründe sind vielschichtig: Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit ist die Nachfrage in China zurückgegangen, in den USA halten sich die Konsumenten mit dem Einkauf von Luxusware zurück und auch in Europa agieren Touristen preissensibler.
Neustart für Kering in der zweiten Jahreshälfte?
Die Analysten von Kepler Cheuvreux glauben jedoch, dass der französische Luxuskonzern viele schlechte Nachrichten in die erste Jahreshälfte packen will. Dies soll den neu startenden Designern und vor allem dem designierten Vorstandschef Luca de Meo zu einem besseren Start verhelfen. Was sich bereits seit Längerem abgezeichnet hatte, wurde letztlich Realität: Mit de Meo wagt Kering einen radikalen Neustart. „Die Leistung der Gruppe in den letzten zwei Jahren entsprach weder den Erwartungen noch dem Potenzial unserer Häuser“, gestand der bisherige Vorstandschef Francois-Henri Pinault vor Kurzem. Rund 20 Jahre leitete er die Geschicke bei den Franzosen. Nach einer langen Suche hielt der Kering-Gründer den ehemaligen Renault-Chef de Meo für die beste Wahl.
Bereits Anfang 2023 wurde der Auswahlprozess eingeleitet. Der Druck auf de Meo dürfte von Anfang an hoch sein. Neustrukturierung, Kostendisziplin und vor allem auch ein langfristiger Plan, wohin Kerings Weg künftig führen soll, stehen auf sei- ner Agenda ganz oben. Der erfolgreiche Sanierer aus der Autowelt soll nun den Luxuskonzern wieder in Schwung bringen. Dass er es kann, hat er schon des Öfteren bewiesen. Bereits bei Fiat war er etwa mit der Wiederbelebung des Fiat 500 erfolgreich. Der Amtsantritt ist für den 15. September 2025 geplant.
Das spricht auch für ein Coemback der Kering-Aktie
Die Börse applaudierte bereits: Nachdem der Aktienkurs von Mitte Februar bis Anfang April mehr als 40 Prozent an Wert verlor, erholte sich der Titel wieder. Charttechnisch hat sich das Bild aufgehellt, der Kurs hat die 200-Euro-Marke wieder überschritten. Bis zu den alten Höchstkursen ist es ein weiter Weg. Jedoch schöpft der Markt Vertrauen, dass Gucci und & Co mit dem neuen Vorstandschef bald wieder in Fahrt kommen.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (28/25), die Sie hier finden.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Kering S.A..