17.28 Uhr - In der slowakischen Hauptstadt Bratislava führen Proteste gegen eine gesetzlich festgeschriebene Testpflicht für Ungeimpfte Medienberichten zufolge zu Verkehrsbehinderungen. Die Menschenmenge vor dem Amtssitz von Präsidentin Zuzana Caputova sei den ganzen Tag über angewachsen, berichtet die Zeitung "Dennik N". Bislang seien die Proteste friedlich. Bei einer Blockade des slowakischen Parlaments am vergangenen Freitag setzte die Polizei Tränengas ein. Caputova unterzeichnete am Montag ein tags zuvor verabschiedetes Gesetz, das von Nicht-Geimpften einen negativen Test bei zahlreichen Gelegenheiten vorschreibt.

15.36 Uhr - Der Lehrerverband lehnt eine Impfpflicht ab. Die Impfquote bei Lehrkräften sei mit knapp 90 Prozent bereits eine der höchsten aller Berufsgruppen in Deutschland, sagt Verbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger dem "Handelsblatt". Eine Impfpflicht bei einem Impfstoff, über den - anders als beim Masernimpfstoff - keine jahrzehntelangen Erfahrungen vorlägen, werde für falsch gehalten.

14.57 Uhr - Nordrhein-Westfalen legt eine Regelung der Coronaschutzverordnung auf Eis, die härtere Auflagen in Kommunen vorsieht, in denen die Corona-Inzidenz dauerhaft über 50 liegt. Die sogenannte Inzidenzstufe 3 werde bis zum 19. August ausgesetzt, teilt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit. "Wir haben derzeit eine vergleichsweise niedrige Landesinzidenz", sagt er. Zudem gebe es die Möglichkeit, "auf lokaler Ebene strengere Coronaschutzmaßnahmen durchzusetzen". Die Stufe 3 sieht unter anderem vor, dass Gäste in der Außengastronomie wieder negative Corona-Tests haben müssen. Statt der Stufe 3 gelten in den betroffenen Gebieten die Regeln der Stufe 2 - dann kann etwa die Außengastronomie ohne Test besucht werden.

14.55 Uhr - Grünen-Parteichef Robert Habeck wirft der Ständigen Impfkommission vor, eine Empfehlung zum Umgang mit den Impfungen bei Jugendlichen zu verschleppen. "Die sollen mal ein bisschen in die Gänge kommen", sagt Habeck. Nur zu sagen, die Kommission habe nicht genug Daten und könne sich daher nicht äußern, sei angesichts der Dringlichkeit nicht gut genug. "Das Liegenlassen der Überprüfung, ob der Impfstoff für Jugendliche empfohlen werden kann, ist nicht angemessen für die Zeit."

14.35 Uhr - Israel bietet über 60-Jährigen ab Sonntag eine dritte Impfung mit dem Mittel von Biontech/Pfizer an, berichten der Radio-Sender Kan und Channel 13 TV. Damit solle gegen die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus vorgegangen werden.

14.06 Uhr - Die Testpflicht für alle ungeimpften Einreisenden ab dem 1. August soll kommen. Das erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Bedenken gegen den Weg über eine Verordnung seien aus dem Weg geräumt, auch wenn die formelle Abstimmung in der Regierung noch ausstehe, heißt es. Künftig sollen nicht nur Flugreisende, sondern auch Personen, die mit Auto, Bahn oder Schiff nach Deutschland kommen, bei der Einreise einen Test vorlegen. Damit soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte dies vorgeschlagen, mehrere Ministerpräsidenten hatten sich dem Vorschlag angeschlossen.

12.30 Uhr - In England und Wales ruft die offizielle Corona-Warn-App fast 690.000 Menschen auf, sich in Isolation zu begeben. Sie seien in der Woche bis zum 21. Juli in Kontakt mit einer infizierten Person gewesen, wie offizielle Daten zeigen. Unternehmen aller Branchen beklagen, dass sie Schwierigkeiten haben, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wenn so viele Beschäftigte angewiesen werden, zu Hause zu bleiben.

12.12 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) ändert seine Angaben vom Donnerstag zu den Infektions- und Totenzahlen. Demnach wurden den Gesundheitsämtern binnen 24 Stunden 3142 Neuinfektionen gemeldet. 21 Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Zunächst hatte das RKI 3520 Neuinfektionen und zehn weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt registriert das RKI damit mehr als 3,76 Millionen nachgewiesene Infektionsfälle und 91.607 Tote. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 16,0, wie sie zuvor ausgewiesen wurde. Das RKI teilte zuvor mit, dass seine Angaben auf der Website auf ihre Richtigkeit hin überprüft würden.

11.25 Uhr - Laut TV-Sender Nippon ist die Zahl der täglichen Neuansteckungen mit dem Coronavirus in Japan erstmals über die Marke von 10.000 gestiegen.

10.40 Uhr - In Deutschland sind inzwischen 50,9 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. 61,3 Prozent haben den Angaben der Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Bundesregierung zufolge mindestens eine Impfdosis erhalten. Am Mittwoch seien 648.819 Impfdosen verabreicht worden. Das ist mehr als am Tag zuvor mit gut 512.481 Dosen. Die Impfkampagne hatte jüngst an Fahrt verloren. Am Sonntag wurde mit 119.376 verabreichten Dosen so wenig geimpft wie an keinem Tag seit dem 28. Februar.

09.50 Uhr - Die Olympischen Spiele in Tokio sind nach Darstellung des IOC nicht der Grund für die Verbreitung des Coronavirus in der japanischen Hauptstadt. Das erklärt der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Mark Adams, dem Sender NHK zufolge. In Tokio herrscht wegen der Pandemie der Ausnahmezustand, die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat in den vergangenen Tagen Rekordwerte erreicht. Am Donnerstag verzeichnen die Behörden 3865 weitere Ansteckungsfälle in Tokio - so viele wie noch nie an einem Tag. Auch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Spiele wurden bereits etliche Coronafälle nachgewiesen.

08.45 Uhr - CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt verteidigt, dass Hoteliers Zimmer ausschließlich für Geimpfte anbieten. Bei steigenden Infektionszahlen könnten Geimpfte mehr Normalität erleben als Nicht-Geimpfte, sagt er dem "Münchner Merkur". "Deswegen kann ich die Entscheidung von Hoteliers, ihr Angebot ausschließlich für Geimpfte zur Verfügung zu stellen, nachvollziehen", sagt der CSU-Politiker. "Ich glaube, dass im Tourismus und Veranstaltungsbereich zunehmend das Angebot auf Geimpfte und Genesene fokussiert wird."

08.30 Uhr - Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann unterstützt eine Testpflicht für ungeimpfte Reiserückkehrer. Das sei eine wichtige und angemessene Maßnahme, sagt der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk. An die Adresse der Bundesregierung sagt er, diese hätte sich besser darauf vorbereiten können und müsse eine solche Testpflicht möglichst rasch auf die Reihe bekommen. "Das erst im September zu machen, ist natürlich viel zu spät." Kretschmann appelliert dringend an die Bevölkerung, sich möglichst schnell impfen zu lassen. "Das Impfen ist ja letztlich die wirklich einzig wirksame Maßnahme, die wir haben, um die Pandemie in die Knie zu zwingen."

08.26 Uhr - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller dringt auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für das Impfen von 12- bis 16-Jährigen. "Das wäre wahnsinnig wichtig", sagt der SPD-Politiker im ZDF. Er begrüßt Pläne in Schleswig-Holstein, mobile Impfteams in Schulen zu senden. Berlin werde etwa den 70.000 Berufsschülern in den Schulen ein Impfangebot machen.

08.20 Uhr - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller dringt darauf, dass die Testpflicht für alle ungeimpften Reiserückkehrer am 1. August kommt. "Die juristischen Probleme sind überschaubar", sagt der SPD-Politiker im ZDF mit Blick auf Vorbehalte des Bundesjustizministeriums und aus der SPD-Bundestagsfraktion gegen eine Änderung auf dem Verordnungsweg. Die Testpflicht für Reiserückkehrer biete mehr Schutz, auch wenn sie nur stichprobenartig überprüft werden könne. Sie sollte deshalb "so schnell wie möglich" kommen.

08.00 Uhr - In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 73.850 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 34,85 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um mindestens 505 auf 610.783. Weltweit weisen die USA die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.

07.20 Uhr - Weltweit haben sich mehr als 195,8 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,34 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus. Die höchsten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA, Indien und Brasilien auf.

07.05 Uhr - US-Präsident Joe Biden wird einem Insider zufolge am Nachmittag (Ortszeit) ankündigen, dass sich alle zivilen Bundesangestellten gegen das Coronavirus impfen lassen sollen. Anderenfalls müssten sie sich regelmäßig auf eine Infektion testen lassen, Masken tragen, Abstand halten und sich Reisebeschränkungen unterwerfen. Wer sich gegen eine Impfung entscheide, werde nicht entlassen, sagt der Insider. Auch werde kein Impfstoff vorgeschrieben. In den USA gibt es rund 2,18 Millionen Zivilbeschäftigte, weitere 570.000 arbeiten für den US Postal Service. Ob auch für die Postangestellten die Impfaufforderung gilt, war zunächst nicht klar.

04.31 Uhr - Der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, fordert eine Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheits- und Bildungssektor und die Wiedereinführung kostenpflichtiger Corona-Tests ab Anfang September. Zudem brachte er eine Kostenbeteiligung von Impfunwilligen an den Behandlungskosten einer Covid19-Erkrankung ins Gespräch. "In kritischen Berufen, insbesondere im Gesundheits- und Bildungssektor, sollte der Gesetzgeber eine Impfpflicht einführen, weil wir es hier mit schutzbedürftigen Personen zu tun haben", sagt Hüther der Zeitung "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe). Auch eine generelle Impfpflicht solle man nicht ausschließen, auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt -abgesehen von den genannten Berufsgruppen - kluge Anreize der bessere Weg seien. "Ab Anfang September, wenn alle Erwachsenen ein Impfangebot hatten, sollten Schnelltests kostenpflichtig sein." Außerdem sei zu erwägen, Impfunwillige bei einer Covid-Erkrankung an den Behandlungskosten zu beteiligen. "Wer sich dem Solidarprinzip entzieht, sollte es selbst nicht oder nur eingeschränkt in Anspruch nehmen können."

04.25 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 3520 neue Positiv-Tests. Das sind 1630 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 1890 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 16,0 von 15,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 10 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.702. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,76 Millionen Corona-Tests positiv aus.

01.46 Uhr - Der Impfstoff des US-Pharmaproduzenten Johnson & Johnson (J&J) ist nach Angaben der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit (FDA) länger haltbar. Nach Überprüfung der von J&J eingereichten Daten ergebe sich eine Haltbarkeit von sechs anstelle der bislang angenommen viereinhalb Monate, wenn das Vakzin zwischen zwei bis acht Grad Celsius gelagert werde, teilt die Behörde mit.

01.12 Uhr - Nach den Worten der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ist das Ziel einer Testpflicht für Reiserückkehrer, keine Infektionen ins Land zu tragen, um die Inzidenzen so niedrig wie möglich zu halten und Kinder und Jugendlichen einen möglichst normalen Schul- und Kitabesuch zu ermöglichen. "Jeder, egal ob er mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug aus dem Ausland zu uns einreist und nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test nachweisen können", sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Sie erwarte von der Bundesregierung ein Konzept, wie die Kontrolle und die Einhaltung der Testpflicht sichergestellt werden sollen.

00.30 Uhr - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hält eine Testpflicht für Reiserückkehrer für richtig. "Aus dem vergangenen Jahr wissen wir, dass Reiserückkehrer viel zum Anstieg des Infektionsgeschehens beigetragen haben", sagt Kretschmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Es ist ein kleiner Mehraufwand für Jeden von uns, schafft aber viel Sicherheit."

00.22 Uhr - Die von der Bundesregierung geplante Testpflicht für Reiserückkehrer wird von vielen Bundesländern unterstützt. "Die Tests sind der zentrale Baustein, um das Infektionsgeschehen in der ungeimpften Bevölkerung einzudämmen", sagt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Deshalb sollten alle Reiserückkehrer entweder einen negativen Test, einen Genesenen-Nachweis oder einen Impfnachweis vorweisen können.

00.17 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) widerspricht dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in der Debatte um die Bedeutung der Inzidenz als Leitindikator in der Pandemie. "Mit steigender Impfrate verliert die Inzidenz an Aussagekraft", sagte Spahn der Zeitung "Bild" (Donnerstagausgabe). Daher brauche es "zwingend weitere Kennzahlen, um die Lage zu bewerten", etwa die Zahl der neu aufgenommenen Covid-19-Patienten im Krankenhaus. Aber: Noch seien "bei Weitem nicht ausreichend Menschen in Deutschland geimpft, um ganz auf den Blick auf die Inzidenz verzichten zu können".

rtr