Investoren warten bei BioNTech auf neue Produkte. Einen aussichtsreichen Kandidaten hat der Biotechkonzern. Eine Milliardenkooperation ist bereits geschlossen. Zudem ist die Kasse gut gefüllt

Seit Frühjahr 2023 steckt die Aktie von Biopharmaceutical New Technologies (kurz Biontech) zwischen 80 und 120 Euro fest. Vergangene Woche legte Biontech solide Zahlen für das zweite Quartal vor. Demnach spülen derzeit in erster Linie Einnahmen aus der Covid-Impfstoffpartnerschaft mit Pfizer Geld in die Kasse. Jedoch zu wenig, um die Entwicklung neuer Produkte zu finanzieren. Investoren warten daher auf Erfolgsmeldungen aus der Produktpipeline.

Hoffnungsträger BNT327

Biontech sieht sich als globales Immuntherapie-Unternehmen. Die Mainzer setzen dabei auf mRNA-Impfstoffe, programmierbare Zelltherapien und zielgerichtete Antikörper. Seit Jahren forscht das Unternehmen vor allem an Therapien zur Behandlung verschiedener Krebsarten. Inzwischen gibt es eine Reihe aussichtsreicher Kandidaten. Größter Hoffnungsträger ist der Antikörperkandidat BNT327. Er kombiniert zwei Wirkmechanismen: Es blockiert den PD-L1-Checkpoint, um das Immunsystem zu aktivieren, und neutralisiert VEGF-A, um die Blutversorgung von Tumoren zu hemmen. Bisher wurden 20 Studien bei zehn verschiedenen Tumorarten geplant oder gestartet.

Kürzlich gab Biontech eine Kooperation bei der Weiterentwicklung der Vermarktung von BNT327 mit dem US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) bekannt. Für diese Partnerschaft erhält Biontech Vorauszahlungen und potenzielle Meilensteinzahlungen in Milliardenhöhe. Mit BNT316, einem Antikörperkandidaten gegen Lungenkrebs, und BNT323, einem Antikörperkandidaten gegen Brustkrebs, sind weitere Therapien in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien.

Kassen bei BioNTech sind noch gut gefüllt

Biontech investiert 2025 über zwei Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung. Die Kasse ist mit rund 16 Milliarden Euro auch ohne die Zahlung von BMS gut gefüllt. Auf dem aktuellen Kursniveau sind rund zwei Drittel der Marktkapitalisierung durch liquide Mittel gedeckt. Das Risiko scheint überschaubar. Wann der Zulassungsantrag für BNT327 gestellt wird, ist offen. Dem Vernehmen nach wird eine Zulassung für 2026 angestrebt. Experten räumen dem Wirkstoff Chancen auf Milliardenumsätze ein. Deutet sich eine Zulassung an, dürfte die Aktie abheben. Geduld könnte sich auszahlen.

Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (33/25), die Sie hier finden.

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