Bereits vergangene Woche hatte Nintendo versucht, dem Hype um "Pokemon Go" den Wind aus den Segeln zu nehmen und erklärt, das Spiel werde nur begrenzten Einfluss auf die Geschäftszahlen haben. Im ersten Geschäftsquartal - und damit noch vor der Markteinführung des Spiels - drückte der starke Yen den Spielekonsolenanbieter sogar in die roten Zahlen. Von April zu Juni fiel ein operativer Verlust von knapp 44 Millionen Euro nach einem Gewinn von fast zehn Millionen Euro im Vorjahreszeitraum an.

Am 6. Juli ging "Pokemon Go" in den USA an den Start und ist seither in fast 40 Ländern verfügbar. Die große Nachfrage hat den Markwert des "Wii"- und "DS"-Konzerns um etwa 50 Prozent klettern lassen. Beobachter gehen davon aus, das "Pokemon Go" sich letztlich auch als finanzieller Erfolg für Nintendo erweisen wird. Zuletzt belastete Nintendo vor allem, dass der Konzern rund zwei Drittel seiner Erlöse im Ausland erzielt und damit besonders unter der Stärke der Landeswährung leidet.

Um künftig den Erfolg des Handyspiels in bare Münze umzuwandeln, ist Nintendo auf die Tochter Pokemon Go angewiesen, die die Lizenzrechte besitzt. Darüber hinaus sind die Japaner auch am Spieleerfinder Niantic beteiligt. Die Google -Ausgründung wird das tragbare Zusatzgerät Pokemon Go Plus vertreiben, das Spieler auf die Monstertierchen hinweisen soll, die sich in der Nähe befinden.

Ursprünglich sollte das Gerät diesen Monat in den Handel kommen. Das wird sich wegen Softwareproblemen bis September verzögern. Analysten rechnen für die Zukunft damit, dass Nintendo den "Pokemon Go"-Erfolg mit neuen Spielen rund um bekannte Figuren wie Super Mario oder Zelda wiederholen kann.