von Herausgeber Frank-B. Werner

Die Verschwörung hat wenigstens Erfolg, könnten Zyniker sagen. Erstmals seit 1991 erzielte der Bundeshaushalt (zumindest) im ersten Halbjahr einen Überschuss. Vier Milliarden Euro standen am Ende auf der Habenseite. Neben dem erklecklichen Bundesbankgewinn von 4,6 Milliarden Euro ist dem erbärmlich niedrigen Zinsniveau ein hoher Anteil an dieser Entwicklung geschuldet. Was der Bürger als klammheimliche Entwertung seiner Geldvermögen wahrnimmt, hat seine positive Kehrseite in niedrigeren Kosten der staatlichen Defizite. In der Tat kann sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mit Zinssätzen unterhalb der Inflationsrate verschulden. Diese Phase sollte er nutzen, um den Haushalt auch strukturell in Ordnung zu bringen.

Das seien ja nur Protestwähler, beruhigen sich CDU und SPD, wenn sie auf das Ergebnis von AfD (9,7 Prozent) und NPD (4,9 Prozent) bei den sächsischen Landtagswahlen vom vergangenen Sonntag schauen. Das ist vielleicht etwas kurz gesprungen. Selbst wenn von den 50,8 Prozent Nichtwählern kein einziger AfD oder NPD unterstützen würde, wäre jeder 14. Bürger in Sachsen ein Protestler. Ist das Wahlergebnis repräsentativ für die Befindlichkeit der Bürger, wäre es sogar jeder siebte. Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, diese Leute seien unbelehrbar auf Krawall gebürstet und deshalb nicht ernst zu nehmen. Anstatt die Motivation eines nicht unbedeutenden Teils der Wählerschaft zu diskreditieren, wäre es allerdings gescheiter, dass politische Establishment machte sich Gedanken darüber, welche Dinge den Leuten nicht passen.

Apple habe Vereinbarungen mit den weltweit führenden Kreditkartenunternehmen Visa, Mastercard und American Express getroffen, berichtet der Wirtschaftsinformationsdienst Bloomberg. Ziel sei es, die nächste Generation des iPhone auch zum Bezahlen zu verwenden. Damit das funktioniert, braucht es allerdings eine gehörige Portion Mitwirkung der Nutzer: Zunächst müssen die Bankkundendaten in das Mobiltelefon integriert werden, und sie müssen großes Vertrauen in die an den Zahlstellen verwendete Funkübertragungstechnik haben sowie in die Fähigkeit des Telefons, mit seinem Sender störungsfrei den Fingerabdruck des berechtigten Zahlers zu identifizieren. Nach dem jüngsten Leck in der iCloud, als es Hackern gelang, delikate Fotos bekannter Schauspielerinnen aus deren Privatbereichen zu klauen (und zu veröffentlichen), scheint das keine Selbstverständlichkeit zu sein.