Die Erwartungen haben nicht getrogen: KI-Superstar Nvidia hat bei Bilanzvorlage wieder einmal die Analystenschätzungen geschlagen. Die Aktie bricht nach oben aus.
Jensen Huang hat wieder einmal geliefert. Der Nvidia-CEO konnte nach Handelsschluss an der Wall Street erneut sogenannte „Blowout Earnings“ präsentieren: eine besser als erwartete Geschäftsbilanz für das abgelaufene erste Quartal des Fiskaljahres 2026.
Im Geschäftszeitraum von Anfang Februar bis Ende April konnte der aktuell zweitwertvollste Konzern der Welt seine Umsätze um 69 Prozent im Jahresvergleich auf 44,1 Milliarden Dollar steigern. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Erlös von etwa 43,25 Milliarden Dollar gerechnet. Selbst gegenüber dem Vorquartal konnte der 32 Jahre alte Techpionier seine Erlöse um 12 Prozent steigern.
NVIDIA $NVDA JUST REPORTED EARNINGS
— Evan (@StockMKTNewz) May 28, 2025
EPS of $0.81 beating expectations of $0.75🟢
Revenue of $44.1B beating expectations of $43.25B🟢 pic.twitter.com/4ourFPPY7e
Exportbeschränkungen im Zollstreit dämpfen Gewinnzuwachs
Der viel beachtete Umsatz mit Rechenzentren legte im Jahresvergleich gar um 73 Prozent auf 39,1 Milliarden Dollar zu. Eine bedeutende Belastung stellte unterdessen wie erwartet eine Abschreibung in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar dar, die durch neue US-Exportbeschränkungen für H20-Chips nach China verursacht wurde. Diese Maßnahmen führten zu einem Rückgang der Bruttomarge auf 61 Prozent. Ohne die Abschreibung hätte die Bruttomarge bei 71,3 Prozent gelegen.
Auch der Gewinn litt unter den neuen Handelsbeschränkungen im Zuge der Zollstreitigkeiten. Nvidia fuhr einen immer noch beindruckenden Nettogewinn von 18,77 Milliarden Dollar ein – ein Zuwachs von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,81 Dollar, hätte um die H20-Effekte bereinigt aber bei 0,96 Dollar gelegen. Analysten hatten mit 0,93 Dollar je Anteilsschein gerechnet.
Ausblick: 8 Milliarden Dollar Umsatzeinbußen wegen Exportverboten
Die Exportbeschränkungen haben auch auf das laufende Geschäft maßgeblichen Einfluss. So rechnet Nvidia im zweiten Quartal wegen der H20-Exportbeschränkungen mit Erlöseinbußen von 8 Milliarden Dollar und mit einem Umsatz von 45 Milliarden Dollar. Analysten hatten ursprünglich mit Erlösen von 46,4 Milliarden gerechnet.
Dennoch reagierte die Wall Street nach Handelsschluss erleichtert. Anleger schickten die Anteilscheine nachbörslich um mehr als 5 Prozent auf 142 Dollar nach oben. Kann der Chiphersteller das Plus morgen im regulären Handel halten, würde Nvidia wieder vor Microsoft zum wertvollsten Konzern der Welt aufsteigen.
Hinweis auf Interessenkonflikte Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.