Die Aktie fällt und fällt und fällt: Paypal-Aktionäre haben es derzeit nicht leicht. Das Papier des Zahlungsabwicklers stürzt ungebremst weiter ab. Innerhalb eines Monats fiel der Kurs des US-Konzerns um fast 34 Prozent, seit Jahresanfang steht sogar ein Minus von mehr als 47 Prozent zu Buche. Die Paypal-Aktie notiert am Dienstag so tief wie zuletzt vor zwei Jahren.

Der massive Kursrutsch kam nach den veröffentlichten Q4-Zahlen, die Paypal Anfang Februar bekanntgab. Der Zahlungsdienstleister verfehlte die Einschätzung der Analysten und enttäuschte mit seinem Geschäftsausblick. Daraufhin rauschte die Aktie ab. Seitdem steht das Papier noch mehr unter Druck.

Neue Negativ-Schlagzeilen


Nun kommen weitere negative Schlagzeilen dazu: Eine neue Schadsoftware namens "Allcome" kann Zahlungen über den Service manipulieren, wie vergangene Woche durch das IT-Sicherheitsunternehmen GData bekannt wurde. Das Programm befällt bei Windows-Betriebssystemen die Zwischenablage. Kopiert ein Nutzer für eine Zahlung eine Empfängeradresse, ersetzt die Malware die eingefügte Adresse durch eine falsche. Wenn der Nutzer das nicht bemerkt, wird das Geld an die Fake-Adresse überwiesen und nicht an den angedachten Empfänger.

Das funktioniere neben klassischen E-Mail-Adressen auch bei Adressen von Krypto-Wallets. Es ist also sinnvoll, gerade bei Zeichenreihen, wie sie im Kryptoumfeld eingefügt werden, genau zu prüfen, ob diese mit dem Original identisch sind.

Wie eine Untersuchung von GData zeigt, kann die Schadsoftware prinzipiell auch für andere Services genutzt werden. Als Beispiele wird hier unter anderem auch der Gaming-Service Steam genannt, bei der die Handelsangebots-URLs manipuliert werden könnten.

Unsere Einschätzung zur Paypal-Aktie


Der Paypal-Kurs fällt weiter - lang nicht so schlimm wie nach den Jahreszahlen, aber dennoch hat sich die Paypal-Aktie noch nicht ganz gefangen. Moderate Erholungsversuche des Papiers verlaufen derzeit im Sande.

Die Sicherheitslücke mit der Schadsoftware dürfte ein weiterer Tropfen auf dem heißen Stein sein und den Kurs weiter drücken. Die Aktie des Zahlungsabwicklers zählt zu den größten Corona-Gewinnern. Seit April 2020 schoss der Kurs in die Höhe. Seit Oktober 2021 weht nun ein anderer Wind: Wachstumsstarke Tech-Aktien fliegen derzeit aus den Depots der Anleger. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in Bezug auf die anhaltende Coronakrise, die steigende Inflation und die straffere Geldpolitik drücken auf die Kurse. So auch bei Paypal.

Der Kurs des Zahlungsabwicklers läuft derzeit auf das Corona-Crash-Tief bei 84 Euro zu - was hoffentlich als Unterstützung dient. Die Aktie lockt derzeit nicht mit einem Einstieg. Wir belassen das Papier bei "beobachten".

ak