Starinvestor Peter Thiel hat seinen gesamten Nvidia-Bestand abgestoßen – kurz vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen am Mittwoch (19.11.). Das zeigen die 13F-Filings. Michael Burry ging sogar short. Doch viele Analysten bleiben optimistisch.

Am Mittwochabend nach Börsenschluss meldet Nvidia die mit Spannung erwarteten Zahlen zum dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2025/2026. Sie können das Ereignis auf dem Youtube-Kanal von BÖRSE ONLINE am Mittwochabend ab 21.55 Uhr live verfolgen. Kann der wertvollste Konzern der Welt die hohen Erwartungen ein weiteres Mal schlagen? Oder stößt auch Nvidia beim Wachstum an Grenzen?

Einer, der es schon wissen könnte, ist Peter Thiel: Mitgründer von Paypal und Palantir, Facebook-Investor der ersten Stunde – und Großaktionär bei Nvidia. Bis jetzt. Denn ausgerechnet Thiel ließ jetzt eine Bombe platzen: Laut den aktuellen 13F-Filings hat der Star-Investor alle seine 537.000 Nvidia-Aktien verkauft. Der Zeitpunkt könnte kaum brisanter sein und er Markt stellt sich nun die Frage: Weiß Thiel etwas, was wir nicht wissen? Oder kam seine Entscheidung womöglich zu früh?

Die 13F-Filings

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Foto: Börsenmedien AG

Denkt Thiel ähnlich wie Michael Burry?

Thiel ist nicht der einzige Investor, der die jüngste KI-Euphorie kritisch sieht. „Big Short“-Legende Michael Burry hat die Branche scharf ins Visier genommen. Er warnt davor, dass die gesamte Branche die Nutzungsdauer der milliardenteuren KI-Infrastruktur falsch einschätzt. Die Chips müssten viel schneller ersetzt werden, als in den Bilanzen der „Hyperscaler“ Microsoft, Alphabet, Meta oder Amazon unterstellt werde. Nach Burrys Berechnungen müssen die Konzerne zwischen 2026 und 2028 rund 176 Milliarden Dollar mehr abschreiben als bisher prognostiziert. Für Nvidia hieß das zweierlei: Zum einen könnte er Konzern früher als bisher gedacht die nächsten Chargen losschlagen. Umgekehrt dürften aber die Kunden auf Preissenkungen drängen, weil sich ihr Geschäftsmodell sonst gar nicht mehr rechnet.

Diese Skepsis hat jüngst zu Gewinnmitnahmen bei Nvidia geführt und die Aktie rund zehn Prozent unter das Rekordhoch gedrückt.


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Nvidia (WKN: 918422)

Analysten sind weiterhin optimistisch

Doch im abgelaufene Quartal gab es diese Sorgen noch nicht, deshalb erwarten Analysten weiterhin starke Zahlen. Laut Bloomberg dürfte der Umsatz im Jahresvergleich um beeindruckende 57 Prozent auf 54,9 Milliarden Dollar steigen, angetrieben vom boomenden Rechenzentrumsgeschäft, das allein rund 49 Milliarden Dollar beisteuern soll. Auch der Nettogewinn wird mit 29,4 Milliarden Dollar rund 52 Prozent höher erwartet.

Einer der optimistischsten Stimmen ist Rick Schafer von Oppenheimer. Er sieht Nvidia „strukturell im Wachstum verankert“, getragen von Nachfrage aus Gaming, KI, autonomem Fahren und neuen Chips wie dem Blackwell-Ultra. Sein Kursziel hob er vor den Zahlen von 225 auf 265 Dollar an – ein klares Votum für weitere Kursgewinne.


Das sagt der Chart

Statistisch spricht viel für Nvidia: Seit Beginn des KI-Booms hat der Konzern elfmal in Folge die Erwartungen übertroffen. Und statistisch stieg die Aktie am Tag nach der Bekanntgabe im Schnitt um 4,5 Prozent.

Doch die Risiken sind immens. Bleibt Nvidia diesmal hinter den Erwartungen zurück, könnten wichtige Chartmarken fallen, warnt „Der Aktionär“. Zuerst droht ein Rutsch unter den 50-Tage-Linie bei 185,60 Dollar und die 100-Tage-Linie bei 178,95 Dollar. Die nächste horizontale Unterstützung gibt es dann erst bei 159 bis 163,50 Dollar.

Ob das passiert, oder ob der kometenhafte Aufstieg seine Fortsetzung findet, wissen wir am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr.


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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.