In der Corona-Pandemie hat der US-Pharmakonzern mit seinem Impfstoff Millionen Leben gerettet. Seitdem ist die Aktie stark gefallen – gelingt das Comeback?
Während der Corona-Pandemie entwickelte Pfizer gemeinsam mit Biontech den Impfstoff Comirnaty. Allein in den Jahren 2021 und 2022 brachte er fast 75 Milliarden Dollar Umsatz.
Auch wenn die Nachfrage stark gesunken ist, bleiben Produkte gegen das Corona-Virus für Pfizer ein wichtiger Umsatzträger. Im vergangenen Jahr waren Comirnaty und das antivirale Medikament Paxlovid immer noch für rund 17 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich.
Probleme durch Politik und eigenes Portfolio
Unter der Trump-Regierung geriet Pfizer in eine unangenehme Situation: Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. schränkte die staatliche Finanzierung von Covid-Impfungen ein. Hinzu kommt ein hausgemachtes Problem: Das Sondergeschäft während der Pandemie überdeckte Schwächen im Kernportfolio. Kritikpunkte sind teure Zukäufe bei gleichzeitig zu geringen Ergebnissen aus der eigenen Produktentwicklung.
Bis 2030 verlieren Wirkstoffe mit einem Umsatzvolumen von rund 39 Milliarden Dollar ihren Patentschutz und werden durch günstigere Generika unter Druck geraten. Dies ist zwar Teil des normalen Zyklus der Pharmaindustrie, doch Pfizer muss rechtzeitig neue Medikamente nachliefern, um die „Patentklippe“ zu überwinden.
Rückschläge, Pipeline und Ausblick
Besonders im Bereich Onkologie hat Pfizer mehrere aussichtsreiche Kandidaten in der Pipeline. Nach Ansicht von Analysten reicht der Nachschub vorerst jedoch nicht, um die Einbußen bei den älteren Blockbustern auszugleichen. Der Konzernumsatz dürfte bis 2028 um etwa zehn Prozent schrumpfen, der Gewinn je Aktie bei rund drei Dollar stagnieren. Fortschritte bei neuen Wirkstoffen – insbesondere in der Onkologie – könnten ab der zweiten Hälfte 2026 neue Impulse liefern.
Geduld für Dividendeninvestoren
Börsianer wollen Wachstum – und genau das kann Pfizer derzeit nicht bieten. Doch für Dividendeninvestoren liegt darin der Reiz. Mit einem einstelligen KGV ist die Aktie niedrig bewertet, gleichzeitig lockt eine Dividendenrendite von rund sieben Prozent.
Läuft alles nach Plan, können Anleger in den kommenden zwei bis drei Jahren von den hohen Ausschüttungen profitieren, ehe positive Nachrichten aus der Pipeline auch wieder den Kurs treiben.
Die kritische Frage bleibt: Wie sicher ist die Dividende? Die Ausschüttungsquote dürfte 2025 bei rund 75 Prozent liegen – ein hoher, aber in Übergangsphasen vertretbarer Wert. Zum letzten Quartalsbericht bestätigte das Management das Ziel, die Dividende mindestens stabil zu halten, wenn nicht zu erhöhen.
Übrigens: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE, die Sie hier finden.
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Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer