Dieser Rheinmetall-Konkurrent hat mit seinen neuen Quartalszahlen viele Erwartungen übertroffen. Und dennoch ist das Echo unter Analysten gemischt. Was steckt dahinter?

Diese Zahlen des Rüstungsunternehmens Hensoldt können sich sehen lassen: Die Aufrüstung Europas in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine lässt das Auftragsbuch des Radar-Spezialisten  immer weiter anschwellen. Mit einem Wachstum der Bestellungen um gut drei Prozent auf 1,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr wuchs der Orderbestand auf einen Rekord von mittlerweile 7,07 Milliarden Euro. Damit schnitt der MDAX-Konzern beim Auftragseingang besser ab als von Analysten erwartet, ebenso beim Gewinn im Tagesgeschäft, während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger zulegte als gedacht. Die erst im Frühjahr angehobenen Ziele für 2025 bestätigte das Unternehmen am Donnerstag.

Wie Hensoldt weiter mitteilte, stieg der Umsatz von Januar bis Ende Juni im Jahresvergleich um rund elf Prozent auf 944 Millionen Euro. Das Wachstum des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von knapp vier Prozent auf 107 Millionen Euro fiel nicht ganz so deutlich aus. Dass damit die Gewinnmarge etwas sank, begründete das Unternehmen Konzern mit Kosten für das Hochlaufen eines neuen Logistikzentrums.

Reaktionen von Analysten zu Hensoldt fallen unterschiedlich aus

Erste Reaktionen zu den Hensoldt-Zahlen fielen überwiegend positiv aus. Die US-Bank JPMorgan beließ die Einstufung für Hensoldt nach Quartalszahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 120 Euro belassen. Die Kennziffern des Rüstungselektronik-Unternehmens seien besser als vom Markt erwartet ausgefallen, schrieb David H Perry in einer am Donnerstag vorliegenden ersten Reaktion.

Eher skeptische Stimmen änderten aber auch nach den Zahlen nicht ihre grundsätzliche Meinung zur Aktie. So beließ das Analysehaus Jefferies die Einstufung für Hensoldt nach Zahlen auf "Underperform" mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Die Ergebnisse des zweiten Quartals seien besser als befürchtet, schrieb Chloe Lemarie in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis (Ebitda) hätten die Erwartungen übertroffen.

Das müssen Anleger zur Hensoldt-Aktie wissen

Die Aktie von Hensoldt hat in diesem Jahr schon eine beeindruckende Rallye mit einem Plus von über 170 Prozent hinter sich und gilt als hoch bewertet. Viele positive Nachrichten sind womöglich schon eingepreist und mögliche Rückschläge könnten zu starken Gewinnmitnahmen führen, bevor die Aktie neue Höhen erklimmen kann. Zuletzt zeigte zudem die Formkurve im Chart nach unten.

Hensoldt (WKN: HAG000)

Enthält Material von dpa-AFX

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