Die Geschäfte laufen derzeit verhalten. Doch die Aktie überzeugt mit einer hohen Dividendenrendite – und das Potenzial ist groß, sollte die Rohstoffnachfrage wieder anziehen.
Rohstoffe sind nicht vermehrbar. Deshalb liefern Aktien gut aufgestellter Minenbetreiber nicht nur einen strategischen Substanzwert im Portfolio, sondern können – je nach Marktphase – auch zu starken Dividendenzahlern werden. Entscheidend ist dabei der richtige Einstiegszeitpunkt.
Zyklisches Geschäft, schwankende Ausschüttungen
Die Dividendenprognose von Rohstoffkonzernen ist traditionell schwierig. Je nach Angebot und Nachfrage schwanken die Preise stark. Hohe Preise bringen beträchtliche Zusatzerträge, bei niedrigen Preisen reicht der Cashflow mitunter kaum zur Kostendeckung. Entsprechend folgen die Ausschüttungen dem typischen Boom-und-Bust-Szenario.
Das gilt auch für Rio Tinto. In den vergangenen zehn Jahren schwankte die Dividende erheblich – ohne Totalausfall. Aktuell liegt sie im Vergleich zur letzten Dekade eher niedrig. 2019 etwa erhielten Aktionäre pro Aktie rund das Doppelte. Auf Basis der Zwischendividende und der erwarteten Schlussdividende bringt die Aktie derzeit eine Rendite von rund 5,5 Prozent. Sollte Rio Tinto wieder auf alte Ertragsniveaus zurückkehren, wäre eine Dividendenrendite von bis zu zehn Prozent möglich.
Breites Rohstoffportfolio
Rio Tinto ist sowohl in London als auch in Australien notiert. Der größte Geschäftsbereich ist Eisenerz, daneben ist der Konzern ein bedeutender Produzent von Kupfer und hält Minderheitsanteile an einer der weltweit größten Kupferminen. Auch im Aluminium zählt Rio Tinto zu den Schwergewichten. Ergänzt wird das Portfolio durch Gold, Lithium, Titan sowie Salze und Mineralien.
In den vergangenen Jahren wurde das Portfolio gestrafft, was die Ertragsschwankungen abgemildert hat. Dennoch steht der Konzern unter Druck: Die weltweit schwache Konjunktur reduziert die Nachfrage, und im Aluminiumgeschäft belasten US-Zölle von 50 Prozent. Da die USA jedoch rund die Hälfte ihres Aluminiumverbrauchs importieren müssen, dürfte sich dieses Problem mittelfristig relativieren.
Neuer CEO mit klarer Agenda
Ein zusätzlicher Kurstreiber könnte der neue Vorstandschef sein. Er will die Strukturen vereinfachen und prüfen, ob Rio Tinto bei allen Bereichen der beste Eigentümer ist. Analysten erwarten, dass Portfolioverkäufe Milliarden in die Kassen spülen könnten. Das würde nicht nur die Bilanz stärken, sondern auch Spielraum für höhere Dividenden schaffen.
Übrigens: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE, die Sie hier finden.
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