Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 19.04.2019 erstmals online

Aller guten Dinge sind drei - dies besagt zumindest eine bekannte Redensart. Die Finanzmarktrally in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres scheint deren Richtigkeit zu bestätigen, schreibt die Credit Suisse in ihrem monatlichen Update zur globalen Anlagestrategie.

Risikoreichere Anlagen hätten ihren Aufwärtstrend in den letzten Wochen fortgesetzt, was dem Abrücken der wichtigsten Zentralbanken von einer geldpolitischen Straffung sowie Anzeichen einer Konjunkturerholung in Asien im Allgemeinen und im entscheidenden chinesischen Markt im Besonderen zuzuschreiben gewesen sei.

Dies verheiße Gutes für die Weltwirtschaft, wie die Schweizer Großbank in den Beiträgen zu ihrer Strategie-Monatspublikation erläutert. Selbst die jüngste Inversion der US-Renditekurve, sei kein Grund, sich besonders über eine unmittelbar bevorstehende Rezession zu sorgen. Effektiv bezifferten die hauseigenen Modelle die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA in den nächsten zwölf Monaten auf unter zehn Prozent.

Alles in allem erwartet die Credit Suisse, dass das günstige Umfeld bis ins zweite Halbjahr 2019 anhalten wird, so dass die Aktienrally ebenfalls noch andauern sollte. Das interne Anlagekomitee sei daher in seiner letzten Sitzung wieder zu einem positiven taktischen Ausblick für Aktien als Anlageklasse übergegangen. Man favorisiere zudem neu den US-Aktienmarkt, in welchem der weiterhin bevorzugte Technologiesektor hoch gewichtet sei.

Zuversichtlich beurteilen die Analysten neu auch den Sektor Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, der vom sich abzeichnenden Wirtschaftsaufschwung profitieren dürfte. Stark überzeugt sind die Experten darüber hinaus von Aktien aus den Sektoren Energie und Gesundheitswesen sowie aus Schwellenländern.

Beim Durchforsten des beobachteten Anlageuniversums zeigt sich aber, dass auch einige deutsche Aktien mit Kaufempfehlungen versehen sind. Wir stellen davon auf den nächsten Seiten fünf Titel vor, die laut den Kurszielen zwischen 17 Prozent und 43 Prozent Luft nach oben haben.

Auf Seite 2: Gerresheimer





Gerresheimer-Aktie



Die Aktien der Gerresheimer AG zählen zu jenen Anteilsscheinen auf dem deutschen Kurszettel, denen die Credit Suisse eine überdurchschnittliche Wertentwicklung gegenüber dem Gesamtmarkt zutraut. Das Kursziel für den Verpackungs-Spezialisten beträgt 84,00 Euro, was bei einer aktuellen Notiz von 66,05 Euro theoretisch einen Anstieg von 27,2 Prozent verspricht.

Nach den von dem Unternehmen vorgelegten Zahlen für das erste Quartal im Geschäftsjahr 2018/19 sahen die Analysten keine Veranlassung, an den eigenen Umsatzschätzungen bis zum Geschäftsjahr 2020/21 etwas zu ändern. Bei den Prognosen zum bereinigten Gewinn je Aktie ging es aber im Schnitt um ein bis zwei Prozent nach oben. Durch den Übergang zu den Schätzungen zum abgezinsten Cashflow für ein anderes Geschäftsjahr als bisher ging es auch mit der Kurszielvorgabe um zwei Euro von bisher 82 Euro nach oben.

Allgemein heißt es, bei Gerresheimer handele es sich um einen attraktiven Titel, bei dem die Anlagestory auch unter einem neuen Management von einem sich beschleunigenden Wachstum getrieben werde. Wobei diese Bestandsaufnahme auch vor dem Hintergrund zu sehen sei, dass sich aus Sicht der Credit Suisse die meisten anderen Investoren und Analysten bei diesem Wert noch etwas in Zurückhaltung üben.

Der zuletzt vorgelegte Quartalsbericht habe sich als eine weitere vertrauensbildende Maßnahme dahingehend erwiesen, dass man die bisherigen Wachstumsprobleme, die das Unternehmen bis Anfang 2018 plagten, inzwischen hinter sich gelassen habe. Das zuletzt erzielte Wachstum sei trotz Gegenwind in einigen Geschäftsbereichen (z.B. Kunststoffflaschen für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA, medizinische Kunststoffsysteme in Europa) verbucht worden.

Während einer Telefonkonferenz habe der neue Vorstandsvorsitzende Dietmar Siemssen den verstärkten Fokus von Gerresheimer auf den Einsatz von Technologie zur Verbesserung des Angebots und die Bereitschaft zu weiteren Technologie-getriebenen Akquisitionen bestätigt. Darüber hinaus habe der Vorstandschef die sonstigen wesentlichen Investitionspläne erläutert. Diese beinhalteten sowohl Wachstums- als auch Effizienzsteigerungselemente und seien ein gutes Vorzeichen für die Wachstumsbeschleunigung bei erhöhter Profitabilität.

Das genannte Kursziel von 84,00 Euro beruht auf einem abgezinsten Cashflow-Modells unter der Annahme eines durchschnittlichen Umsatzwachstums von fünf Prozent für die nächsten zehn Jahre und einer bereinigten EBIT-Marge von 14 Prozent.

Charttechnik



Die Aktien von Gerresheimer hatten von März 2009 bis September 2018 einen guten Lauf. Denn mit dem Kurs ging es in dieser Zeit von 13,24 Euro auf 79,80 Euro nach oben. Seitdem konnte der Titel aber nicht mehr nachlegen und wenn man den erlittenen Rückschlag im Zuge der allgemeinen Marktschwäche im vierten Quartal 2018 ausklammert, dann bewegt sich die Notiz unter dem Strich schon seit August 2015 in relativ engen Handelsbahnen. Erst ein Ausbruch daraus nach unten oder nach oben würde nachhaltig neue Chartsignale generieren.



Profil



Der Gerresheimer Konzern ist ein international führender Anbieter von hochwertigen Verpackungs- und Systemlösungen aus Glas und Kunststoff. Der wichtigste Absatzmarkt des Unternehmens ist die Pharma- und Medizinindustrie weltweit. Auf Basis eigener Entwicklungen und modernster Produktionstechnologien bietet Gerresheimer zum einen pharmazeutische Primärverpackungen und Drug Delivery-Systeme an, zum anderen Diagnostiksysteme und das komplette Spektrum an Glasprodukten für die Life Science Forschung.

Kleinere Geschäftsanteile entfallen auf die Bereiche Kosmetik und technische Kunststoffsysteme, insbesondere für die Automobilzuliefererindustrie, sowie auf Nischensegmente der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie.

Auf Seite 3: SAP





SAP-Aktie



Zu den Kaufempfehlungen der Credit Suisse am deutschen Aktienmarkt gehören die Aktien von SAP. Dem Software-Hersteller trauen die zuständigen Analysten einen Kursanstieg bis auf 120,00 Euro zu. Um diese Vorgabe zu erreichen, müsste der Titel ausgehend von einer aktuellen Notiz von 100,48 Euro um 19,4 Prozent zulegen.

Allgemein ist die Schweizer Großbank bei SAP der Ansicht, dass der DAX-Vertreter in seinem Cloud-Geschäft von einer mehrjährigen Applikations-Modernisierungswelle profitieren sollte. Diese dürfte im Laufe der Zeit für ein gutes Wachstum sowie für leicht höhere Margen sorgen. Mit der jüngst erfolgten Übernahme von Callidus Software habe das Unternehmen seine gebührenpflichtigen Cloud-Angebote vertikal ausgebaut, was ebenfalls als gut für das Wachstum und die Margen erachtet wird.

Man geht darüber hinaus auch davon aus, dass SAP das nachhaltige Wachstum von SAP HANA und ein stabiles Kerngeschäft durch die Einführung von S/4 HANA fortsetzen kann. Was die mehrheitlich skeptische Haltung der Anleger zur Cashflow-Entwicklung angehe, sei diese angesichts der Enttäuschungen in der jüngeren Vergangenheit nachvollziehbar, doch es sollte dem Unternehmen bald gelingen, in dieser Hinsicht auch wieder positiv zu überraschen.

Die Credit Suise ist jedenfalls der Meinung, dass es mit der Cash-Generierung aufwärts gehen wird und die zukünftige Verwendung von Barmitteln aktionärsfreundlich sein wird. Verbesserungen beim freien Cashflow sollten zu einer Verbesserung der Investorenstimmung führen und eine Phase der Neubewertung unterstützen. Auch vor dem Hintergrund dieser Annahme hat die Credit Suisse das Kursziel für die SAP-Aktien jüngst um sechs Euro von bisher 114,00 Euro erhöht.

Im Idealfall seien sogar Kurse von 148,00 Euro drin, während im Negativfall ein Rückgang bis auf 67,00 Euro einzukalkulieren sei. Die Schätzungen für den angepassten Gewinn je Aktie sehen 4,87 Euro für 2019, nach Euro im Vorjahr vor und für 2020 stehen 5,49 Euro zu Buche.

Risiken bezüglich der grundsätzlich positiven Anlagethese werden im Falle von Marktanteilsverlusten an Konkurrenten wie Oracle gesehen oder falls die Einführung von SAP HANA langsamer als erwartet voranschreitet. Denn das dürfte sich dann negativ auf das Wachstum auswirken.

Charttechnik



Bei den Aktien von SAP, deren Kurs sich derzeit auf einem schon im November 2017 gültigen Niveau bewegt, ist charttechnisch gesehen alles entscheidend, ob es gelingt, das am 26. September 2018 bei 107,80 Euro aufgestellte Schlussrekordhoch zu überwinden. Gelingt das, was der langfristige Aufwärtstrend als völlig intakt untermauert und ein prozyklisches Kaufsignal generiert. Es wird spannend sein zu beobachten, ob die an diesem Mittwoch erwarteten neuen Quartalszahlen den dafür nötigen Schwung bringen oder nicht.



Profil



Die SAP SE zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Unternehmenssoftwarelösungen, die die verschiedenen Prozesse innerhalb der Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg organisieren. Das Portfolio umfasst Geschäftsanwendungen für große und mittelständische Betriebe sowie Standardlösungen für kleine und mittelgroße Firmen.

Darüber hinaus unterstützt SAP mit branchenspezifischen Lösungen Kernprozesse in den Industriezweigen Handel, Finanzen, High-Tech, im Gesundheitswesen und öffentlichen Verwaltungen. Das Flaggschiff des Konzerns stellt dabei die SAP Business-Suite dar, die auf die jeweiligen Anforderungen und Geschäftsziele exakt zugeschnitten werden kann. Basis dieser Anwendung ist die von SAP entwickelte Datenbanktechnik Hana, bei der Daten nicht mehr auf der Festplatte, sondern im Arbeitsspeicher abgelegt werden und so schneller zur Verfügung stehen.

Auf Seite 4: BMW





BMW-Aktie



Bei den ebenfalls zum Kauf empfohlenen Stammaktien von BMW hat die Credit Suisse das Kursziel auf 92,00 Euro festgezurrt, wobei diese Vorgabe im März noch bei 96,00 Euro lag. Bei einer aktuellen Notiz von 77,75 Euro verspricht das Kursgewinne von 23,5 Prozent für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.

Interessant ist, dass bei dem deutschen Autobauer das Kursziel in einem als "grau" bezeichneten Szenario auf 68,00 Euro beziffert wird und damit auf ein Niveau, das nicht allzu große Abwärtsrisiken birgt. Bei einem "grünen" Szenario halten dagegen die Analysten einen Anstieg bis auf 158,00 Euro für machbar, was theoretisch richtig viel Luft nach oben bedeuten würde.

Ansonsten heißt es allgemein von Seiten der Credit Suisse zu BMW, das Unternehmen werde künftig voraussichtlich einen höheren Anteil an neuen Modellen im Portfolio haben als in den vergangenen sechs Jahren. Im Jahr 2011 (als das Portfolio ähnlich neu war wie es sich jetzt wieder abzeichne) habe BMW eine historische Spitzenmarge von 11,8 Prozent erzielt. Daran gemessen erschienen die Konsensprognosen von nur stagnierenden Gewinnen als zu konservativ.

Außerdem geht man davon aus, dass BMW in Bezug auf Design und Technologie gegenüber der Konkurrenz nicht hinterherhinkt und vielmehr ein Missverhältnis zwischen erbrachter Leistung und öffentlicher Wahrnehmung bestehe. Vielmehr sei BMW derzeit sogar der profitabelste Premium-Anbietern und erziele auch die stabilsten Gewinne unter den Mitbewerbern, obwohl die neuen Produkte erst noch auf den Markt kämen.

Trotz alledem hat auch die Credit Suisse jüngst Anpassung vorgenommen und die für 2019 prognostizierte EBIT-Marge im Automobilbereich von 7,3 Prozent auf 7,1 Prozent gesenkt. Mit der Prognose für den Gewinn je Aktie ging es gleichzeitig um zehn Prozent auf 10,22 Euro nach unten, was sich mit 10,88 Euro im Vorjahr vergleicht. Für 2020 bewegt sich die Prognose bei 11,17 Euro je Anteilsschein. Aus dem letztgenannten Wert ergibt sich ein geschätztes KGV von rund sieben.

Das sei eine tiefe Bewertung, was einer der Kaufgründe sei. Für den Titel spreche ansonsten auch eine Bodenbildung bei den Konsensschätzungen, eine starke Bilanz in Verbund mit den besten Refinanzierungskosten, einer überzeugenden Strategie im Bereich Elektrofahrzeuge, die sehr negative Stimmung unter den Anlegern, die beste geografische Diversifizierung sowie positiver Rückenwind durch die Erhöhung des Anteils am Joint-Venture mit Brilliance in China.

Etwaige rechtliche Risiken bei BMW wittert man im Rahmen der EU-Kartelluntersuchungen. Operativ gesehen befürchtet man die größten Risiken bei der Preisgestaltung in China und in den USA.

Charttechnik



Seit Mitte 2011 schauten die Anleger bei den Stammaktien von BMW weitgehend in die Röhre. Denn unter dem Strich gibt es beim aktuellen Niveau seitdem nur sehr überschaubare Kursgewinne zu verbuchen. Das Rekordhoch von 122,60 Euro vom 16. März 2015 ist weit entfernt. Trotzdem gibt es neuerdings aber auch einen charttechnischen Hoffnungsschimmer Denn beim Jahrestief von 67,89 Euro scheint der Titel wieder mal einem Bereich Halt zu finden, der sich auch schon früher als starke Unterstützung erwiesen hat. Jedenfalls konnte die Notiz von da aus zuletzt auf neue Mehrmonatshochs vorrücken, was auf eine Bodenbildung hoffen lässt.



Profil



Die BMW AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Die Besonderheit des Unternehmens besteht darin, dass es eine reine Premium-Markenstrategie verfolgt: BMW entwickelt, produziert und vermarktet seine Produkte unter den bekannten Marken BMW, Rolls-Royce Motor Cars und MINI. Darüber hinaus bietet die Gruppe im Zusammenhang mit ihren Produkten Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität. Dazu gehören Finanzleistungen wie Finanzierung, Leasing, Vermögensmanagement oder das Flottengeschäft für Privat- und Geschäftskunden.

Am Software-Standort Ulm entwickelt die BMW-Tochterfirma BMW Car IT GmbH Software für Fahrzeuge und individuelle Mobilität; besonderer Fokus liegt dabei auf der Fahrzeugvernetzung. Mit dem Hersteller Toyota kooperiert das Unternehmen bei der Elektrifizierung von Antrieben und der Entwicklung von Brennstoffzellen. Die Standorte in 150 Ländern auf allen sechs Kontinenten werden von der Unternehmenszentrale in München aus verwaltet.

Auf Seite 5: Porsche





Porsche-Aktie



Unter den fünf in diesem Beitrag besprochenen Deutschland-Favoriten der Credit Suisse verspricht das Basis-Szenario bei den Vorzugsaktien von Porsche über das größte Aufwärtspotenzial. Denn diese Zielvorgabe bewegt sich mit 92,00 Euro um 42,5 Prozent über den aktuellen Notierungen von 64,54 Euro.

Noch viel besser würde es aber natürlich aussehen, wenn der Idealfall eintreten sollte. Denn bei dieser Konstellation halten die Analysten auf Kurse von 195,00 Euro für angemessen. Wobei dieses so genannte 'Blue-sky-Szenario' für Volkswagen Kurse von 401 Euro unterstellt, keine Prozesskosten sowie einen Holding-Rabatt von fünf Prozent.

Sehr viel schlechter fällt dagegen das 'Grey-Sky-Szenario' aus. Denn es beinhaltet Kurse von 29,60 Euro als Zielvorgabe sowie Kurse bei Volkswagen von 109 Euro, Prozesskosten in Höhe von 6,3 Milliarden Euro und einem Holding-Rabatt von 15 Prozent.

Zur allgemeinen Investmentstory heißt es hier, Porsche biete einen vergünstigten Zugang zu Aktien von Volkswagen. Man erwartet auch, dass eine steigende VW-Dividendenausschüttungsquote den Beteiligungsabschlag zu reduzieren hilft. Konkret sehen die Prognosen eine Anhebung von 20,7 Prozent auf 30 Prozent von 2018 bis 2021 vor.

Bei einer solchen Entwicklung würde Porsche dann mehr Geld für die eigene Dividende zur Verfügung stehen. Jedenfalls rechnet die Credit Suisse für 2019 mit einer Porsche-Ausschüttung von 3,75 Euro nach zuletzt 2,21 Euro und für 2020 sogar mit 4,63 Euro. Daraus ergeben sich ansehnliche Dividendenrenditen. Den Gewinn je Aktie taxiert man für das laufende Geschäftsjahr auf 14,91 Euro, nach 11,34 Euro in 2018, und auf 15,83 für 2020. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein sehr tiefes KGV von nur gut vier.

Die Analysten weisen auch noch darauf hin, dass Porsche zuletzt weitere Aktien von Volkswagen gekauft hat. Der eigene Anteil an den VW-Stimmrechten sei dadurch von 52,2 Prozent auf 53,1 Prozent gestiegen. Das sei auch deshalb positiv, weil das ein Hinweis dafür sei, dass sich die Familien Porsche/Piëch weiter eng mit Volkswagen verbunden fühlen würden.

Risiken werden darin gesehen, dass Porsche wegen angeblicher Marktmanipulation und im Zusammenhang mit dem VW-Dieselskandal verklagt wird. Weitere Gefahren seien die Abschwächung der Nachfrage in den für VW wichtigen Regionen Europa und China, sinkende Restwerte für VW-Fahrzeuge und rechtliche Schritte gegen Volkswagen, wobei sich Volkswagen auch mit kartellrechtlichen Ermittlungen der EU konfrontiert sehe.

Charttechnik



In den vergangenen 20 Jahren hatten die Porsche Vorzugsaktien ihre beste Zeit von Mai 1999 bis Oktober 2007, als der Kurs von 17,95 Euro auf 157,84 Euro nach oben stürmte. Daran schloss sich eine heftige Korrektur an, bevor die Notiz dann in den vergangenen Jahren volatil seitwärts tendierte. Neue Signale ergeben sich, wenn der Kurs in die eine oder andere Richtung aus dem eingezeichneten Dreieck ausbricht.



Profil



Die Porsche Automobil Holding SE ist eine deutsche Holdinggesellschaft. Sie hält die Mehrheit der Stammaktien an der Volkswagen AG, einem der weltweit führenden Automobilhersteller. Der Volkswagen-Konzern besteht aus den Marken Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Außerdem gehört ein Anteil von 10 Prozent an dem US-amerikanischen Technologieunternehmen INRIX Inc. zum Portfolio der Porsche Automobil Holding.

Auf Seite 6: Merck KGaA





Merck KGaA-Aktie



Mit Merck KGaA hat die Credit Suisse eine weitere Kaufempfehlung für ein DAX-Mitglied. Dem Pharma- und Spezialchemiekonzern billigt man im Basisszenario einen Anstieg bis auf 110,00 Euro zu. Das ist eine Vorgabe, die gemessen an den derzeitigen Notierungen von Euro ein Plus von 17,3 Prozent verspricht.

Im Idealfall seien auch 124,50 Euro drin, wobei das einen hundertprozentigen Erfolg bei der in der Spätphase befindlichen Healthcare-Pipeline beinhaltet, ein durchschnittliches Plus von fünf Prozent p.a. bis 2023 beim Life Science-Umsatz sowie ein Zuwachs von vier Prozent p.a. im Bereich Performance Materials von 2019 bis 2022.

Im Negativfall werden die fairen Notierungen auf 95,60 Euro beziffert. Das ist insofern interessant, als selbst das über den aktuellen Kursen liegt. Bei dieser Konstellation geht man von einem kompletten Ausfall der Healthcare-Pipeline aus, lediglich von einem Durchschnittswachstum von drei Prozent p.a. beim Life Science-Umsatz bis 2022 und von einem Umsatzminus von im Schnitt vier Prozent im Bereich Performance Materials von 2019 bis 2022.

Zur Investmentstory führend die Analysten allgemein aus, dass Merck KGaA nach der Übernahme von Sigma einer der führenden Anbieter im Beriech Life-Science-Tools ist. Dadurch profitiere man von einem organischen Marktwachstum von vier bis fünf Prozent und von einer Margenausweitung, sofern sich wie erhofft die Synergien aus dem Zusammenschluss mit Sigma einstellen.

Die Pharma-Pipeline verspreche beim Ergebnis bis 2022 weiteres Aufwärtspotenzial. Chancen berge unter anderem die Markteinführung von Mavenclad (Multiple Sklerose), hinzu kämen weitere wichtige Pipeline-Katalysatoren im Jahr 2019 sowie eine mögliche Partnerschaft beim bedeutenden BTK-Asset. Allerdings werde die Vermarktung der Pipeline zusätzliche Investitionen sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in den Vertrieb erforderlich machen.

Die Aktien von Die Merck KGaA handeln laut den Analysten mit einem 17,3-fachen KGV basierend auf den Ergebnisschätzungen für 2019, Das entspreche einem Abschlag von elf Prozent gegenüber Spezialchemiewerten aus Europa und von 32 Prozent gegenüber den Vertretern aus dem globalen Life Science Tools-Bereich. Beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Nettogegenwartswert stünde bei Merck KGaA einem Multiplikator von 0,84 einem Durchschnittswert für die Vergleichsgruppe von 1,04 gegenüber.

Charttechnik



Von Oktober 2002 bis Mai 2017 lief vieles nach Wunsch für die Aktionäre von Merck KGaA. Denn damals stieg der Kurs von 9,02 Euro auf 114,40 Euro. Zuletzt kam der Titel aber nicht mehr vorwärts. Die aktuellen Notierungen bewegen sich vielmehr auf dem Niveau vom März 2015, so dass sich ein Seitwärtstrend breit gemacht. Ein Ende diese Seitwärtsspanne zeichnet sich momentan aus dem Chartbild noch nicht ab.



Profil



Die Merck KGaA ist ein weltweit tätiger Chemie-, Pharma- und Life Science-Konzern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Originalpräparate gegen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Produkte für die Selbstmedikation, Flüssigkristalle für Displays und Elektronikchemikalien zur Chipherstellung, Pigmente, Kosmetik- und Pharmawirkstoffe, Reagenzien sowie zahlreiche Laborprodukte für die Pharmaforschung. Die Medikamente des Unternehmens, die in vielen Ländern weltweit angeboten werden, werden bei Erkältungsbeschwerden und beim täglichen Gesundheitsschutz, bei neurodegenerativen Erkrankungen sowie in den Bereichen Onkologie, Fruchtbarkeit, Endokrinologie und Rheumatologie verwendet.

Darüber hinaus entwickelt und vertreibt die Gesellschaft sogenannte Performance Materials für die Branchen Unterhaltungselektronik, Beleuchtung, Drucktechnik oder Kosmetik. Das Produktangebot erstreckt sich hier von Flüssigkristallen für Displays über funktionelle Füllstoffe bis hin zu Effektpigmenten. Ergänzt wird das Angebot von Merck durch Laborchemikalien, Lösungsmittel, Filtertechniken für die Wasseraufbereitung sowie Bioprozessverfahren und bioanalytische Services für die Pharmaindustrie. 2015 übernahm Merck das US-amerikanische Life-Science-Unternehmen Sigma-Aldrich..