Palantir ist die erfolgreichste Techaktie des Jahres. Nach Einschätzung eines Analysten von Piper Sandler könnte die Rallye immer noch weitergehen.
Die Palantir-Aktie hat seit Jahresbeginn eine Rallye für die Geschichtsbücher hingelegt: Aktionäre freuen sich über Kurszuwächse von 110 Prozent in nicht einmal sieben Monaten. Kein Unternehmen im S&P 500 oder Nasdaq 100 hat besser performt.
Für Brent Bracelin von Piper Sandler muss die Rallye bei den gegenwärtigen Allzeithochs von 158 Dollar dennoch nicht zu Ende sein. In einem Interview mit CNBC untermauerte der Senior Analyst sein Kursziel von 170 Dollar – das höchste der Wall Street – mit einem klaren Fazit: „Wir stehen erst am Anfang.“
Zwei Wachstumspfeiler: Staat und Unternehmen
Bracelin widerspricht der vielfach geäußerten Kritik, Palantir sei lediglich ein Hype-Titel. Die operative Stärke des Unternehmens werde bei Branchenkonferenzen wie der SAP Sapphire oder dem Databricks AI Summit sichtbar, wo Palantir mit überfüllten Sessions und wachsendem Partnernetzwerk punktet. Dies sei umso bemerkenswerter, da das Kerngeschäft weiter im staatlichen Bereich liegt – einem Segment, in dem das Unternehmen bereits mehr als 2 Milliarden Dollar umsetzt.
Laut Bracelin hat Palantir zwei zentrale Wachstumstreiber: Das Government-Geschäft mit einem adressierbaren Marktvolumen von rund zwei Billionen Dollar und der Enterprise-Sektor, der aktuell rund eine Milliarde Dollar Umsatz beiträgt, aber auf fünf Milliarden anwachsen könne. Entscheidend sei dabei die zunehmende Bereitschaft von Unternehmen, eigene KI-gestützte Anwendungen auf Basis der Palantir-Plattform zu entwickeln – also weg von Standardlösungen, hin zu maßgeschneiderter Enterprise-AI.
Ein neues Plattform-Paradigma?
Dass ehemalige Konkurrenten – etwa aus dem Bereich Datenanalyse oder Rüstung – inzwischen zu Partnern werden, wertet Bracelin zudem als starkes strategisches Signal. Auch der Web-Traffic auf Palantirs Seiten wachse in einer Dynamik, wie man sie zuletzt bei KI-Giganten wie OpenAI oder Anthropic gesehen habe. Das deute auf wachsende Relevanz bei Entwicklern und Entscheidern hin.
Die Kehrseite: Sollte sich der Trend zu individueller KI-Software nicht weiter durchsetzen und Unternehmen wieder auf vorgefertigte SaaS-Lösungen zurückgreifen, wäre das Wachstumspotenzial begrenzt. Bracelins Argumentation steht und fällt also mit der These, dass „maßgeschneiderte KI“ der nächste große Paradigmenwechsel im Enterprise-Software-Markt sei.
Aktionäre werden unterdessen genau auf den nächsten Realitycheck schauen: Am 4. August legt Palantir neue Quartalszahlen vor.
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