Siemens prüft einem Medienbericht zufolge den Verkauf seines Datenbank- und IT-Geschäfts für Krankenhäuser. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Sparte könne mehr als eine Milliarde Euro wert sein, hieß es in dem Bericht. Ein Siemens-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Siemens-Chef Joe Kaeser will den Konzern stärker auf Energietechnik und moderne Fabrikausstattung ausrichten. Dem hochprofitablen Medizintechnikgeschäft, zu dem die Krankenhaus-IT-Sparte gehört, stellte Kaeser bei der Vorstellung seines Strategieplans Anfang Mai hingegen eine ungewisse Prognose. Die Medizin entferne sich von der traditionellen Gerätemedizin, wo Siemens mit seinen Computertomographen und ähnlichen Diagnoseapparaten stark sei, betonte Kaeser. Daher werde das Feld künftig eigenständig geführt, wenn auch vorerst nicht in eine eigene Rechtsform ausgegliedert. Sollte die Sparte eines Tages teure Akquisitionen im Bereich der neuen Medizinfelder brauchen, sollte sich auch der Kapitalmarkt an den Kosten beteiligen, sagte Kaeser damals. Eine Mehrheit wolle Siemens behalten, die Medizintechnik bleibe Kerngeschäft, sagte Kaeser.

Reuters