Vorstandschef Stefan Hoops: Deutsche Bank soll 80-Prozent-Beteiligung an der DWS-Aktie reduzieren. Was das für Anleger bedeutet. Von Wolfgang Ehrensberger

Die Fondsgesellschaf DWS hat einen Umbau ihrer Aktionärsstruktur mit der Deutschen Bank als 80-Prozent-Hauptaktionär gefordert. Ein höherer Free float könne den Aktienkurs verbessern, sagte DWS-Chef Stefan Hoops in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Hoops forderte einen Anteil frei handelbarer Aktien von mindestens 15 Prozent. Vorschläge von Investoren seien willkommen, ergänzte Hoops . Der eigene Aktienkurs würde "profitieren, wenn mehr als 15 Prozent unserer Aktien frei handelbar wären", betonte der Manager. "Ich bringe diese Punkte in die Diskussionen mit unserem Hauptaktionär, der Deutschen Bank, ein."

Einschätzung zur DWS-Aktie

Offen ließ Hoops, ob auch an eine Änderung der Rechtsform gedacht sei. DWS hat die eher seltene Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien, wie beispielsweise auch der Konsumgüterkonzern Henkel. "Sie werden mir nachsehen, dass ich mich dazu nicht äußere", sagte Hoops in dem Interview. Er bekräftigte noch einmal, dass die Marke "DWS" nicht geändert werden solle, obwohl sie beispielsweise im asiatischen Raum weitgehend unbekannt sei. Zum Stand der internen Untersuchungen nach den Greenwashing-Vorwürfen gegen die DWS äußerte sich Hoops nicht konkret. "Mit Blick auf unsere internen Untersuchungen können wir sagen, dass wir zu unseren Veröffentlichungen und Prospekten stehen", ergänzte der DWS-Chef. "Aber man kann im Nachhinein schon feststellen, dass es eine Zeit lang überschwängliches Marketing bei dem Thema Nachhaltigkeit gab – übrigens nicht nur im Asset-Management, sondern über viele Branchen hinweg. Da sollten wir alle zurückhaltender auftreten."