Stabilus überrascht mit soliden Quartalszahlen, einem Milliardenauftrag aus China und klarer Wachstumsstrategie – trotz schwachem Automarkt. Warum Anleger jetzt aufhorchen sollten und welches Kursziel in Reichweite ist.

Bei den Anteilseignern von Stabilus war zum Auftakt in die neue Woche ein gewisses Aufatmen zu beobachten. Dabei pendelte sich der Anteilsschein im Bereich des Schlusskurses von Freitag ein und bestätigte damit den seit vier Wochen eingeschlagenen Erholungskurs.

Vor Handelsbeginn legte der im SDAX notierte Konzern die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal vor. Organisch musste Stabilus gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar einen Umsatzdämpfer hinnehmen. Unter Berücksichtigung der jüngsten Übernahme von Destaco blieb unter dem Strich jedoch ein Umsatzplus und eine solide Marge von 11,2 Prozent.

Stabilus bietet Lösungen und Systeme zur Bewegungssteuerung. Dabei entwickelt und produziert das Unternehmen vor allem Gasfedern, hydraulische Dämpfer sowie elektromechanische Antriebe beispielsweise für Heckklappen von Fahrzeugen. Hier konnte Stabilus Anfang April einen Großauftrag aus China an Land ziehen. Ab 2026 sollen dabei jährlich 400.000 elektromechanische Türantriebssysteme an einen chinesischen Autobauer geliefert werden.

Stabilus SE (WKN: STAB1L)

Bewertung und Ausblick: Darum könnte Stabilus jetzt ein Comeback starten

Den Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 zufolge steuerte der Automobilsektor rund 54 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Die zuletzt schwache Nachfrage aus diesem Sektor setzte die Aktie in den zurückliegenden Monaten stark unter Druck. Mit dem Zukauf von Destaco wurde allerdings der Industrie- und Automatisierungsbereich mit Lösungen für die Robotik deutlich ausgebaut. Diese Strategie will das Management im Rahmen des 2022 gestarteten STAR2030-Programms weiterverfolgen. Börse Online erwartet, dass sich das Ergebnis pro Aktie im kommenden Geschäftsjahr um 12,7 Prozent auf 3,20 Euro steigt. Vor diesem Hintergrund erscheint die Aktie mit einem KGV von 7,8 moderat bewertet.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie weiterhin im seit Februar 2024 gebildeten Abwärtstrend. Die kurzfristigen MACD- und RSI-Indikatoren haben allerdings bereits nach oben gedreht. Zwischen 25,15 und 27,80 Euro findet der SDAX-Wert mit der 10- und 20-Tage-Durchschnittslinie noch zwei Hürden auf dem Weg nach oben. Gelingt der Ausbruch über 27,80 Euro eröffnet sich weiteres Aufwärtspotenzial bis 33,60 Euro.

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