Der britische Ölkonzern Shell soll hinter den Kulissen an einem spektakulären Coup arbeiten: Medienberichten zufolge steht der Rivale BP auf der Einkaufsliste. Sollte es zum Deal kommen, wäre das nicht nur eine der größten Übernahmen in der Geschichte der Branche – es könnte auch die Machtverhältnisse auf dem globalen Energiemarkt dramatisch verschieben.

Was bisher wie ein flüchtiges Gerücht klang, sorgt plötzlich für ernsthafte Aufregung in der Branche: Shell soll konkretes Interesse an einer Übernahme von BP haben. Insider berichten von Gesprächen auf hoher Ebene. Anleger, Analysten und Konkurrenten blicken nun gespannt auf jede neue Entwicklung – denn ein solcher Schritt hätte enorme Signalwirkung für den gesamten Energiemarkt.

Dabei hatte Shells CEO auf der Hauptversammlung am Freitag noch berichtet, er wolle keine Übernahme anstreben.

Shell und BP: Die Rechnung hinter der Fusion

Shell steht unter Druck, profitabler zu werden und seine Position am Weltmarkt zu stärken. BP wiederum kämpft mit einem schwächelnden Aktienkurs, obwohl das operative Geschäft solide läuft. Aus Shell-Sicht ergibt sich daraus eine seltene Chance: Ein gut aufgestellter Wettbewerber zu einem günstigen Preis. Besonders spannend: Eine endgültige Entscheidung dürfte davon abhängen, wie sich der BP-Aktienkurs in den kommenden Wochen entwickelt.

Übrigens, finden Sie im BÖRSE ONLINE Depot-Vergleich den besten Anbieter für Ihr Geld

Politische Fragezeichen und große Interessen

Natürlich steht ein solcher Deal nicht nur auf dem Papier – er muss auch regulatorisch abgesegnet werden. Die Wettbewerbshüter der EU und Großbritanniens dürften ganz genau hinschauen. Schließlich würde eine Fusion zwei der größten europäischen Player im Öl- und Gassektor vereinen – mit spürbaren Auswirkungen für Verbraucher, Konkurrenten und nicht zuletzt die Politik.

Denn kaum war das Gerücht draußen, reagierten die Aktien. BP konnte deutlich zulegen, auch Shell notierte fester. Marktteilnehmer werten das mögliche Zusammengehen als strategisch sinnvoll – aber noch ist alles offen. Klar ist nur: Die Geschichte um Shell und BP hat das Potenzial für einen echten Wendepunkt in der Welt der Ölriesen.

Die BÖRSE ONLINE Redaktion rät bei der BP-Aktie indes weiter zum Kauf bis zum Kursziel von 6,50 Euro. Und auch die Shell-Aktie dürfte weiter steigen bis zum Kursziel von 39,00 Euro. 

Übrigens, lesen Sie auch:

BASF weiter auf Abwegen: Was soll man jetzt mit der Aktie tun?

oder: Rheinmetall-Rallye ohne Ende: Darum könnten diese Woche die nächsten Aktien-Rekorde fallen