Die Börsen eilen von Allzeithoch zu Allzeithoch. Für die DAX-Konzerne hat eine neue Studie jetzt aber keine guten Neuigkeiten. Sind die Zeiten der Rekordgewinne vorbei? 

Unter anderem geopolitische Konflikte und eine Konjunkturflaute haben bei großen deutschen DAX-Unternehmen Spuren hinterlassen. Nach einer Berechnung des Beratungsunternehmens „EY“ war der operative Gewinn (Ebit) der ausgewerteten DAX-Konzerne 2023 zusammengerechnet erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie vor vier Jahren in einem Gesamtjahr gesunken. Konkret fiel das Ebit um 1,5 Prozent auf 170,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr, der Umsatz der ausgewerteten DAX-Konzerne stieg dagegen um einen Prozentpunkt. 

Die Zeiten von Rekordgewinnen und Traummargen seien vorbei, sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland über die Ergebnisse der Studie, die in der letzten Woche veröffentlicht wurde. „Berücksichtigt man die Inflation, lagen die meisten DAX-Konzerne im Minus", hieß es weiter. Die Autoindustrie habe sich dagegen im letzten Jahr positiv entwickelt. Laut EY war Volkswagen mit einem operativen Gewinn von 22,6 Milliarden Euro das gewinnstärkste Unternehmen. Auch die Autobauer Mercedes-Benz (19,7 Mrd.) und BMW (18,5 Mrd.) entwickelten sich positiv. Wirklich rosig sieht die Zukunft der Studie zufolge aber für viele der ausgewerteten Unternehmen nicht aus.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Sinkende Gewinne in diesem Jahr?

Henrik Ahlers von EY rechnet in den kommenden Monaten insgesamt eher mit sinkenden Gewinnen. „Viele Branchen kämpfen mit Nachfrageschwäche - nicht zuletzt auf dem chinesischen Markt - und hohen Energiepreisen. Hinzu kommen bei etlichen Unternehmen hohe Restrukturierungskosten." Davon könnten dann auch die zuletzt erfolgreichen Auto-Aktien betroffen sein. Ahlers spricht in diesem Kontext von größer werdenden Herausforderungen: „Der stockende Hochlauf der Elektromobilität und die geringe Kauflaune bei Kunden treffen die Branche mitten in einer tiefgreifenden Transformation.“ 

Allerdings handelt es sich dabei nur um eine Prognose. Zuletzt kam vom europäischen Herstellerverband Acea aus Brüssel die Nachricht, dass der Automarkt in der EU im Februar zulegen konnte und auch der Elektroanteil im Vergleich zum Vorjahr stabil blieb. Anleger sollten nicht in Panik geraten und die Situation weiter im Auge behalten. BÖRSE ONLINE rät derzeit bei allen angesprochenen Auto-Aktien weiter zum Kauf.

Mit Material von dpa-AFX

Lesen Sie auch: "Deutsche Aktien sind Trauerspiel und Mittelstand wird von Ampel zerstört", sagt Experte Dr. Leber

Oder: Die besseren Welt-ETFs – So gibt es noch mehr Rendite als bei MSCI World & Co.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..