Der Konzern aus Zürich profitierte von einem gut laufenden Versicherungsgeschäft und vergleichsweise wenigen Schäden, die er zu begleichen hatte. Der Reingewinn stieg um sechs Prozent auf 4,44 Milliarden Dollar, wie Swiss Re am Mittwoch bekanntgab. Analysten hatten im Schnitt mit 3,9 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktionäre sollen - inklusive 4,15 Franken Sonderdividende - acht Franken je Aktie erhalten, das sind 50 Rappen mehr als im Vorjahr.

Swiss Re kamen auch Steuergutschriften zugute. Außerdem konnten nicht mehr benötigte Schadenreserven in Höhe von rund einer Milliarde Dollar aufgelöst werden. Die Prämieneinnahmen stiegen um 13 Prozent auf 28,82 Milliarden Dollar. Als Ertragsperle erwies sich die größte Geschäftssparte Sachversicherung mit einem Gewinnbeitrag von 3,3 Milliarden Dollar. Große Naturkatastrophen blieben aus und das Verhältnis von Schaden- und Verwaltungskosten zu Prämieneinnahmen lag bei niedrigen 85,3 Prozent. Dieses Jahr rechnet der Konzern mit einem Schaden-Kosten-Satz von 95 Prozent.

PREISDRUCK MACHT AUCH SWISS RE ZU SCHAFFEN

Doch Swiss Re kämpft wie die Konkurrenz auch mit Preisdruck in der Sachversicherung. Vor allem in der Naturkatastrophen-Versicherung drängen alternative Anbieter wie etwa Pensionsfonds in den Markt. Bei den Neuverhandlungen von Schadenversicherungen im Januar sanken die Preise um 3,6 Prozent. In den Erneuerungsrunden im April und Juli wird mit einem geringeren Preisrückgang gerechnet. Swiss Re sieht sich weiterhin auf Kurs zu seinen Finanzzielen und bekräftigte, dass steigende Dividendenzahlungen weiterhin oberste Priorität haben.

Auch Branchenprimus Münchener Rück und die Nummer drei Hannover Re hatten zuletzt über Preisdruck geklagt. Münchener Rück hat im Vorjahr dank geringerer Schadenzahlungen besser verdient und schüttet mehr an seine Aktionäre aus. Hannover Re hat 800 Millionen Euro Überschuss in Aussicht gestellt und dieses Jahr einen Anstieg auf rund 850 Millionen.

Wie Swiss Re weiter mitteilte, übernimmt Chief Risk Officer (CRO) David Cole im Mai die Position des Finanzchefs. Er folgt auf George Quinn, der im Dezember von der Zurich Insurance Group abgeworben wurde.

An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die Swiss-Re-Aktien zählten mit einem Plus von rund einem Prozent zu den wenigen Gewinnern im Schweizer Leitindex.

Reuters