Damit würde Tesla zum Rundum-Anbieter im Bereich Solar- und Elektrotechnik aufsteigen und künftig neben Autos auch Solardächer und Batteriespeicher aus einer Hand anbieten. Tesla-Chef Elon Musk könnte so seine Pläne vorantreiben, umwelt- und energiebewussten Verbrauchern künftig verschiedenste Produkte unter einer Marke anzubieten. Ob der Deal letztlich über die Bühne geht, hängt jetzt von SolarCity ab. Das Unternehmen hat noch bis Mitte September Zeit, sich um andere Käufer zu bemühen.

Beide Seiten gehen allerdings davon aus, dass die Übernahme Ende des Jahres vollzogen wird. Musk ist bereits Verwaltungsratsvorsitzender und Hauptaktionär von SolarCity. Seine Cousin Lyndon Rive ist Chef der Firma aus San Mateo in Kalifornien mit 13.000 Mitarbeitern. Investoren beurteilten das Interesse an SolarCity, das erstmals im Juni bekanntwurde, zunächst eher skeptisch. Viele befürchteten, dass der Konzern zu wenig auf die Kosten achtet. Doch das nachdrückliche Werben von Musk half und Aktionäre begrüßen inzwischen das Vorhaben.

Erst kürzlich legte Musk den Grundstein für eine fünf Milliarden Dollar teure Batteriefabrik im Bundesstaat Nevada. Dieses Vorhaben soll nun mit der Übernahme von SolarCity ergänzt werden. Musk strebt damit ein Allround-Angebot an: Künftig soll der Tesla-Fahrer nicht nur Akkus der Marke erhalten, sondern sein E-Auto auch mit eigenem Strom aus Tesla-Solardächern und Speichern aufladen können.

SolarCity kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 2,6 Milliarden Dollar, Tesla wird am Markt mit 34,6 Milliarden Dollar bewertet.

Tesla will am Mittwoch Einblick ins abgelaufene Quartal geben. Kürzlich kündigte der Konzern an, wohl nicht die Erwartungen der Analysten zu erfüllen. Derzeit schlägt sich das Unternehmen auch mit einer Sicherheitsdebatte nach einem tödlichen Unfall mit einem Tesla-Wagen umher, der mit "Autopilot" zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes gesteuert wurde. rtr