Demnach soll der Umsatz 2021 am unteren Ende der Spanne von 4,3 bis 4,4 Milliarden Euro liegen - etwas weniger als bisher geplant. Die bereinigte Vorsteuer (Ebit)-Marge könnte dagegen am oberen Ende der bisher genannten Spanne von zehn bis 10,5 Prozent herauskommen - hier zeigt sich der grundsätzlich konservativ kommunizierende DAX-Konzern etwas optimistischer als bisher. Auch die jüngst erweiterten Airbus-Produktionspläne sind offenbar kein Problem für MTU.

An der Börse sorgten die Zahlen für deutlichen Auftrieb bei der MTU-Aktie. Das Papier lag am Vormittag in einem negativen Marktumfeld zeitweise bis zu 2,7 Prozent im Plus.

Das Unternehmen stellt nicht nur Triebwerkskomponenten für alle großen Systemhersteller her, sondern verdient vor allem auch am Ersatzteil- und Wartungsgeschäft. Sowohl Umsatz als auch bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) lagen in den ersten neun Monaten mit drei Milliarden bzw. 307 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Dabei spielten auch Währungseffekte eine Rolle. "Die Kursentwicklung beim Dollar hat für Gegenwind gesorgt", erläuterte Finanzvorstand Peter Kameritsch. In der Flugzeugindustrie wird grundsätzlich in Dollar abgerechnet.

Einschätzung der Redaktion:


Kurz vor Ausbruch der Corona-Krise markierte die MTU-Aktie ein Rekordhoch von knapp unter 290 Euro, bevor der Kurs um mehr als 60 Prozent einbrach. Inzwischen hat sich die Aktie zwar wieder erholt, notiert aber noch immer rund ein Drittel unter ihrem damaligen Rekord. Mit den jetzt vorgelegten Zahlen zeigt sich, dass der DAX-Konzern seinen Erholungskurs aus der Pandemie weiter fortsetzt, aber mit Bremsspuren und neuen Risiken etwa auf der Währungsseite zu kämpfen hat.

Viel hängt davon ab, wie rasch sich die Luftfahrt insgesamt von der Corona-Pandemie erholen wird. Langfristig bietet das Papier auf dem aktuellen Kursniveau die Perspektive, in einen technologisch führenden Industriekonzern zu investieren, der mit seinen Triebwerken, dem V2500 für die Airbus-A320-Familie und der spritsparenden Getriebefan-Jetturbine in wichtigen Marktsegmenten vertreten ist. In diesem Zusammenhang zeigte sich MTU-Chef Reiner Winkler jetzt optimistisch, die jüngsten Pläne von Airbus für ein Hochlaufen der A320-Produktion auf 65 Flugzeuge pro Monat bis 2023 auch erfüllen zu können.

Es gibt also durchaus Anzeichen für eine Fortsetzung der Erholungsstory, und auch ein gewisses Zutrauen im Markt. Kurzfristig muss aber mit Rückschlägen gerechnet werden.

Empfehlung: Beobachten.