Wenn der reichste Mensch der Welt Kurse von Aktien und Kryptowährungen bewegt, ist oftmals der Kurznachrichtendienst Twitter mit von der Partie. So haben die Tweets von Elon Musk in der Vergangenheit des Öfteren den Preis etwa der Kryptowährung Dogecoin beeinflusst. Das verdeutlicht einmal mehr, wie einflussreich die Plattform inzwischen ist.

Am Donnerstag veröffentlichte der Mikroblogging-Dienst die Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal 2021. Wie Twitter mitteilte, waren zum Jahreswechsel durchschnittlich 217 Millionen Nutzer aktiv. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte ebenfalls mit einem Zuwachs rund 22 Prozent auf 1,57 Milliarden US-Dollar deutlich zu. Der Nachrichtenagentur dpa zufolge hatten die Analysten jedoch mit einem Erlös von 1,58 Milliarden Dollar und einem stärkeren Anstieg der Nutzerzahl gerechnet.

Parag Agrawal, Twitter-Chef und Nachfolger von Jack Dorsey, hat nun die Aufgabe, den Konzern zu weiterem Wachstum zu führen. Der Druck des investierten Hedgefonds Elliot Management auf Dorsey wurde zu groß. Denn an der Börse bleibt der Konzern hinter starken Tech-Werten zurück. So erzielte ein investierter Anleger von Twitter in den vergangenen fünf Jahren Kurssteigerungen von rund 142 Prozent. Ein Google-Aktionär konnte sich dagegen mit einem Plus von 236 Prozent über deutlich mehr Rendite freuen.

Die Ziele von Twitter sind daher ambitioniert. Bis zum Schlussquartal im Jahr 2023 möchte die Plattform eine Nutzerzahl von durchschnittlich 315 Millionen und einen 7,5 Milliarden hohen Jahresumsatz erreichen. Der ehemalige Technologie-Chef von Twitter ist mit den Projekten des Sozialen Netzwerks vertraut. So entwickelt der Tech-Konzern unter dem Namen Bluesky einen dezentralisierten Standard auf Basis der Blockchain-Technologie.

Einschätzung der Aktie


Die Zahlen des US-Konzerns sind eher schwach, so haben die Zuwächse beim Umsatz und der Nutzerzahl die Erwartungen verfehlt. Dennoch hielt sich die Twitter-Aktie in Folge der Ankündigung eines vier Milliarden schweren Aktienrückkaufprogramms am Donnerstag stabil. Auf Sicht der vergangenen zwölf Monate befindet sich die Aktie immer noch rund 45 Prozent im Minus.

Betrachtet man die Bilanz des Unternehmens, ist diese solide. So hat der Technologie-Konzern kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von über einer Milliarde Dollar. Dem gegenüber stehen jedoch kurzfristige Vermögenswerte von knapp acht Milliarden Dollar. Wir bleiben dem Unternehmen positiv gestimmt und empfehlen es weiterhin zum Kauf.

lb