Uber will aber zunächst nur einen kleinen Teil seiner Anteilsscheine veräußern, insgesamt geht es um rund zehn Milliarden Dollar. Das Börsendebüt in New York wird Anfang Mai erwartet. Es wäre der größte Börsengang seit 2014, als der chinesische Amazon-Rivale Alibaba 25 Milliarden Dollar einsammelte.

Das 2009 gegründete Startup hat in vielen Regionen weltweit die Taxibranche auf den Kopf gestellt und die Art verändert, wie Menschen mobil unterwegs sind: Es vermittelt Mitfahrten über eine App. Zuletzt zählte Uber nach eigenen Angaben 91 Millionen Kunden pro Monat. Das Unternehmen verdient an den Vermittlungsgebühren, die fällig werden, wenn ein Fahrer einen Auftrag über die Online-Plattform erhält. Der Konzern investiert aber auch stark in neue Geschäftsfelder wie autonomes Fahren, die Auslieferung von Essen, Elektro-Fahrräder und -Scooter sowie Frachtangebote.

DIE RIVALEN HEISSEN DIDI, OLA UND LYFT

Unter dem Firmengründer und langjährigen Chef Travis Kalanick hatte Uber immer wieder in den Schlagzeilen gestanden, die Vorwürfe reichten von sexuellem Missbrauch über Datenklau bis zu Bestechung. Diese Zeiten sind aber vorbei, seit 2017 Dara Khosrowshahi vom Online-Reiseanbieter Expedia zu Uber kam und dort den Vorstandsvorsitz übernahm. Er etablierte eine neue Kultur, hat aber noch keine Antwort auf das autonome Fahren, das Ubers Geschäftsmodell gefährden könnte, weil es Fahrer unnötig macht. Uber selbst ist in dem Bereich aktiv, doch ist die Konkurrenz mit Firmen wie Tesla, der Google-Tochter Waymo und den traditionellen Autobauern sehr groß und überwiegend finanzstark.

Aus besonders umkämpften Regionen hat sich Uber zuletzt zurückgezogen. Die großen Rivalen bei den Fahrdiensten sind Didi in China, Ola in Indien und Lyft in den USA. Ob Uber je Gewinne ausweisen wird, ist offen. Vor kurzem hatte der Konzern selbst erklärt, angesichts deutlich steigender Kosten werde es womöglich nie für schwarze Zahlen reichen. In der Bilanz für 2018 stand ein Verlust von rund 1,8 Milliarden Dollar, nach 2,2 Milliarden im Jahr davor. Der Umsatz stieg 2018 um 42 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar. 2017 hatte das Plus aber noch 106 Prozent betragen.

PAYPAL STEIGT EIN

Uber gab am Freitag auch eine Übersicht zu den erwarteten Geschäftszahlen für das erste Quartal 2019. Demnach wird in diesem Zeitraum ein Verlust von rund einer Milliarde bei einem Umsatz von etwa drei Milliarden Dollar anfallen. Zudem hieß es, der Zahlungsdienstleister Paypal steige bei Uber ein und investiere dabei 500 Millionen Dollar.

Vor Monaten hatte sich Uber noch optimistischer zu seinem Börsenwert gezeigt und diesen auf 120 Milliarden Dollar taxiert. Inzwischen ist man aber vorsichtiger - nicht zuletzt wegen des Kursverfalls bei dem kleineren Rivalen Lyft nach dessen Börsengang im März. Lyft hatte seine Aktien für 72 Dollar pro Stück platziert, was das Unternehmen mit 24 Milliarden Dollar bewertete. Am ersten Handelstag schossen die Papiere dann bis auf 88,60 Dollar in die Höhe, inzwischen kosten sie aber nur noch rund 56 Dollar.

rtr