Enttäuschende Konjunkturzahlen aus den USA haben die Wall Street am Donnerstag ins Minus gedrückt. Die Wirtschaft wuchs im Frühjahr zwar um 2,3 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Analysten hatten aber im Schnitt mit 2,6 Prozent gerechnet. Dennoch hatte sich die US-Notenbank am Mittwoch die Tür für eine Zinserhöhung offengelassen. Die Währungshüter bescheinigten der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt eine weitere Gesundung. Dies stößt bei manchen Marktteilnehmern auf Unverständnis. Die Zahlen vom Donnerstag stünden im direkten Widerspruch zur Einschätzung der Fed, sagte Adam Sarhan, Chef des Investmentberaters Sarhan Capital. Die Wirtschaft verfehle schon bei Leitzinsen von fast null die Erwartungen. "Wie soll sie wachsen, wenn die Fed wirklich die Zinsen erhöht?"

Der Dow-Jones-Index sank in den ersten Handelsminuten um 0,2 Prozent auf 17.713 Punkte. Der S&P 500 verlor ebenfalls 0,2 Prozent auf 2103 Stellen, während der Nasdaq-Index um 0,25 Prozent auf 5099 Zähler nachgab.

Im Mittelpunkt des Interesses standen Facebook -Aktien. Der Konzern investiert kräftig, um vom Trend zu Smartphones und Tablet-PCs zu profitieren. Dies sorgt allerdings zunächst für niedrigere Gewinne. Die Aktie fiel um 1,6 Prozent.

Dagegen zeigten sich Investoren von T-Mobile US überzeugt. Die Tochter der Deutschen Telekom setzt ihren Preiskampf fort, kann damit Kunden gewinnen und den Umsatz steigern. Die Aktie legte um 2,7 Prozent zu.

Um 2,4 Prozent abwärtsging es dagegen mit den Papieren des weltgrößten Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble. Der starke Dollar brockte dem Anbieter von Ariel, Gillette und Pampers zum sechsten Mal in Folge einen Umsatzrückgang ein.

Reuters