Bons für jede Wurstsemmel, Verbindung ins Internet, Kompatibilität mit jedem Smartphone und Datensicherheit am besten mit einer Live-Online-Verbindung direkt ins Finanzamt - die gute alte Tante-Emma-Ladenkasse hat längst ausgedient. Heute sind Hightech-Kassen gefragt. Der Staat will 100-prozentige Kon­trolle über alle Zahlungen. Anfang des Jahres trat mit der Kassensicherungsverordnung eine neue Regelung in Kraft. Danach dürfen alte Registrierkassen ohne die neue "Technische Sicherheitseinrichtung" nur noch bis Ende September betrieben werden.

Bis zum Beschluss der Neuregelung hatten sich die Kunden der Kassenbranche wie Händler oder Geschäfte mit Bestellungen zurückgehalten. Doch jetzt besteht enormer Nachhol- und Umrüstbedarf. Vectron als Hersteller von intelligenten Kassensystemen mit entsprechender Hard- und Software sowie von Cloud-Dienstleistungen erwartet mit der Auflösung der Investitionszurückhaltung das große Geschäft. Immerhin haben etwa 30 Prozent der Zielkunden des Unternehmens ihre Kassen noch nicht auf die neuen Anforderungen des Fiskus umgestellt.

Schon in diesem Jahr soll sich der Umsatz des Kassenanbieters auf 50 Millionen Euro verdoppeln. In zwei Jahren sollen die Erlöse dann sogar bei 100 Millionen Euro oder höher liegen. Besonders stark soll der Digitalbereich wachsen und in zwei Jahren das Umsatzniveau im reinen Kassengeschäft erreicht haben. Damit verbunden sind hohe wiederkehrende Umsätze und steigende Margen.

Vectron-Chef Thomas Stümmler erwartet bis 2022 einen Anstieg der Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern in den mittleren zweistelligen Prozentbereich. Der Gewinn könnte dann im ­Bereich von 2,50 bis drei Euro je Aktie liegen. Da sind Kurse von über 30 Euro drin.

Geht die Prognose auf, dann ist schon in zwei Jahren ein 4er-KGV drin. Die Aktie hat das Zeug zum Verdreifacher.

ISIN: DE 000 A0K EXC 7
Gew./Aktie 2021e: 1,20 €
KGV 2021/Dividende: 10,4/0,4 %
EK* je Aktie/KBV: 3,0 €/4,2
EK*-Quote: 60,0 %
Kurs/Ziel/Stopp: 12,00/19,50/8,80 €

*Eigenkapital, eigene Schätzungen.