Auf längere Sicht seien allerdings auch wieder Zukäufe außerhalb Deutschlands denkbar. "Aber das ist ein sehr langfristiges Thema, weit über meine Amtszeit hinaus." Aktuell befindet sich 90 Prozent des Immobilienbestandes der Bochumer in Deutschland, zehn Prozent in Österreich und Schweden. Buch betonte: "Wir sind weiterhin ein deutsches Unternehmen und das wollen wir auch bleiben."

Zukäufe auf dem Heimatmarkt stehen aktuell nur bedingt auf der Agenda. Dafür seien viele Wohnungsbestände, die auf den Markt kämen, schlicht zu teuer, erklärte Buch. Vonovia sei aber in der komfortablen Situation nicht zukaufen zu müssen und könne abwarten, bis sich eine günstige Gelegenheit bietet. Mit rund 400.000 Wohnungen in zahlreichen Städten ist Vonovia der größte Wohnungskonzern Deutschlands. Neben den Verbindungen nach Österreich und Schweden besteht auch eine Partnerschaft mit einem Immobilienunternehmen in Frankreich. Dort stehe allerdings das französische Recht weiteren Schritten im Wege, sagte Buch.

VONOVIA PLANT MILLIARDEN-GEWINN



Geschäftlich lief es für Vonovia im ersten Halbjahr rund. Buch schraubte nach der Übernahme von Victoria Park nun seine Jahresprognose erneut nach oben und rechnet jetzt mit einem operativen Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO) zwischen 1,05 und 1,07 Milliarden Euro. Darin sind Ergebnisbeiträge in Höhe von 20 Millionen Euro von Victoria Park und 30 Millionen Euro von der ebenfalls kürzlich übernommenen österreichischen Wohnungsgesellschaft Buwog enthalten.

Vor der Übernahme in Schweden hatte Buch mit einem FFO zwischen 1,03 und 1,05 Milliarden Euro kalkuliert. Schafft Vonovia die aufgestockte Gewinnprognose, würde das operative Ergebnis um rund 15 Prozent über dem Vorjahr liegen. An der Börse trennten sich Anleger dennoch von ihren Vonovia-Papieren: die Aktie gab im frühen Handel um 2,5 Prozent nach.

2017 hatten die Bochumer ein FFO von knapp 921 Millionen Euro eingefahren. Vor dem Hintergrund des Booms auf dem deutschen Wohnungsmarktes erwartet das Unternehmen eine weitere Wertsteigerung seiner Immobilien. Im ersten Halbjahr betrug das Plus aus Bewertungen nach Buchs Angaben 5,7 Prozent.

In den ersten sechs Monaten erwirtschafteten die rund 9700 Mitarbeiter der Vonovia einen FFO von gut 510 Millionen Euro - ein Plus von 11,5 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 und ohne Berücksichtigung von Buwog und Victoria Park. Beide neu erworbenen Gesellschaften sollen zum Ende des dritten Quartals bilanziell vollständig in den Konzern integriert sein.

rtr