15.01 Uhr - Die in Anlegerforen der Online-Plattform Reddit gelobten Aktien steigen im Parallelflug. Die Papiere des Videospiele-Händlers GameStop gewinnen im vorbörslichen US-Geschäft 65 Prozent. Die Papiere der US-Kinokette AMC legen 15 Prozent zu und die Titel des britischen Rivalen Cineworld fünf Prozent. Die Anteilsscheine des deutschen Batterie-Herstellers Varta und der Biotechfirma Evotec gewinnen jeweils etwa vier Prozent. Im Januar hatten Kleinanleger mit konzertierten Käufen Hedgefonds gezwungen, ihre Wetten auf den Verfall dieser Aktien aufzulösen.

14.04 Uhr - Ein Jahr nach dem milliardenschweren Deal zum Kauf der Aufzugssparte von Thyssenkrupp haben die neuen Eigentümer einen neuen Namen präsentiert. "Thyssenkrupp Elevator heißt jetzt TK Elevator und präsentiert die neue globale Marke TKE", teilte die Firma am Donnerstag mit. Thyssenkrupp hatte im Februar 2020 seinen größten Gewinnbringer für 17,2 Milliarden Euro an ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Advent und Cinven und die Essener RAG-Stiftung verkauft. Der Konzern beschäftigt rund 50.000 Mitarbeiter und gehört zu den führenden Aufzugsherstellern der Welt.

13.35 Uhr - Der US-Biotechkonzern Moderna rechnet in diesem Jahr mit Umsätzen von 18,4 Milliarden Dollar mit seinem Corona-Impfstoff. Man plane neue Investitionen, um die Kapazität bis 2022 auf bis 1,4 Milliarden Impfstoff-Dosen hochzuschrauben. Moderna teilte zudem mit, dass Chief Medical Officer Tal Zaks die Firma Ende September verlassen werde.

11.25 Uhr - Die Enttäuschung über den Ausblick von Bayer hat die Aktien am Donnerstag unter Druck gesetzt. Zudem kürzte das Management nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr die Dividende. So legte Bayer 2020 viel Geld für die Beilegung des US-Glyphosat-Rechtsstreits auf die Seite. Die Papiere der Leverkusener rutschten am Donnerstag um bis zu 4,5 Prozent auf 52,62 Euro ab. Sie setzen damit ihren Schlingerkurs um die 200-Tage-Linien fort, die Anleger als langfristige Trendbarometer im Auge behalten. Auf Sicht von zwölf Monaten summieren sich die Kursverluste damit wieder auf rund ein Viertel, während es für den Dax in diesem Zeitraum um rund neun Prozent nach oben ging. Der Ausblick für das laufende Jahr bedeute deutlichen Korrekturbedarf der Markterwartungen, sagte Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Die Gewinnprognosen auf Konzernebene hält er nun für 6 bis 8 Prozent zu hoch. Mildern könne die Enttäuschung laut dem Experten nur die Hoffnung auf den Kapitalmarkttag im März, auf dem die mittelfristigen Ziele vorgestellt werden sollen, und eine günstige Richterentscheidung im US-Glyphosatstreit, die er in den kommenden Wochen erwartet. Konzernchef Baumann rechnet hier mit einer Entscheidung des Richters zum neuen Vorschlag hinsichtlich des Umgangs mit künftigen Glyphosat-Klagen bis zum Monatswechsel. Auch Vossers Goldman-Sachs-Analyst Keyur Parekh rechnete mit Enttäuschung über den Bayer-Ausblick angesichts der eigentlich massiven Verbesserung im Agrarbereich und deutlicher Preisanstiege bei Mais und Soja.

08.53 Uhr - Der von der Corona-Krise schwer gebeutelte legendäre Sportwagenhersteller Aston Martin hat 2020 tiefrote Zahlen geschrieben. Vor Steuern fiel ein Verlust von 466 Millionen Pfund an nach einem Minus von 119,6 Millionen im Jahr zuvor. Der Vorstand äußerte sich zuversichtlich, 2020 mit dem Konzernumbau die Basis für künftiges Wachstum gelegt zu haben. Im laufenden Jahr strebt er Umsatzzuwächse an und erste Schritte in Richtung Profitabilität. Die Nachfrage nach dem ersten Luxus-SUV, Aston Martin DBX, sei stark und eröffne ein lukratives Marktsegment.

08.00 Uhr - SAP-Anleger freuen sich erfreut über eine Dividendenanhebung und greifen bei den Aktien zu. Die Papiere des Softwarekonzerns gewinnen bei Lang & Schwarz 1,7 Prozent.

07.30 Uhr - Delivery Hero fallen bei Lang & Schwarz um 1,3 Prozent. Händler verweisen auf eine Platzierung von Anteilen durch Goldman Sachs im Volumen von rund drei Millionen Aktien. Die Papiere des Essenslieferanten hatten am Mittwoch bereits nachgegeben und bei 109,10 Euro geschlossen.

06.41 Uhr - Der weltberühmte Sandalenhersteller Birkenstock geht Kreisen zufolge an die amerikanisch-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton. Der vom französischen Luxusgüterkonzern LVMH und dessen Chef Bernard Arnault gestützte Finanzinvestor will rund vier Milliarden Euro für den Traditionskonzern auf den Tisch legen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Mittwochabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Der 1774 gegründete Schuhhersteller mit Sitz in Linz am Rhein und 4300 Mitarbeitern ist noch in Familienhand. Seit Wochen wird über einen Verkauf des Unternehmens spekuliert. Neben L Catterton war den Bloomberg-Informationen zufolge dabei noch der luxemburgische Finanzinvestor CVC im Rennen. Das amerikanisch-französische Unternehmen habe sich vor allem wegen der Expertise im Geschäft mit Bekleidungs- und Luxusmarken sowie wegen der Erfahrungen mit einer Expansion in Asien durchgesetzt, hieß es in dem Bloomberg-Bericht. Die Transaktion könnte bereits in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Sprecher der beteiligten Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren.

06.04 Uhr - Der langjährige Geschäftspartner der Investmentlegende Warren Buffett, Charlie Munger, warnt angesichts der Rekordrally an den Börsen vor Marktexzessen. Das derzeitige Börsenumfeld zeige Anzeichen einer Blasenbildung, sagte der 97-jährige Munger am Mittwoch. Die Kurskapriolen beim Videospiele-Händler GameStop spiegelten eine "gefährliche Mentalität einiger Investoren wider, die auf Aktien wetteten, als ob diese Pferde wären". Das könne nicht gut ausgehen. Er wisse nur nicht, wann es dazu kommen werde. Anfang des Jahres waren die Papiere des Videospiele-Händlers zum Spielball von Spekulanten geworden: Kleinanleger zwangen mit konzertierten Käufen Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des GameStop-Kurses und brachten diese damit teils in die Bredouille. Mit Blick auf das steigende Interesse an der Digitalwährung Bitcoin sagte Munger: "Ich denke nicht, dass Bitcoin sich als Tauschmedium für die Welt etablieren wird". Die Kryptowährung sei dafür zu volatil. Munger besitzt keine Bitcoin. Er verwendete ein Zitat von Autor Oscar Wilde über die Fuchsjagd, um Bitcoin "als die Unsäglichen auf den Fersen der Ungenießbaren" zu beschreiben. Munger ist seit 1978 Vice Chairman der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, die von Buffett geleitet wird.

rtr/dpa-AFX