Nach Jahren der Krise meldet sich der Immobilienriese mit klarer Strategie, sinkenden Zinsen und steigenden Mieten zurück. Wer jetzt auf den Hebel setzt, könnte überdurchschnittlich profitieren – aber nicht ohne Risiko.
Nach drei Jahren mit Verlusten soll dem größten notierten Immobilienkonzern in Deutschland, Vonovia, die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelingen. 2024 war geprägt von Kostensenkungen und Verkäufen von Immobilienportfolios und -projekten. In diesem Jahr will der Bochumer Immobilienriese zurück auf Wachstumskurs. Dabei sind unter anderem der Neubau von 3000 Wohnungen und die energetische Sanierung zahlreicher bestehender Immobilienprojekte geplant. Dafür ist eine Investitionssumme von 1,2 Milliarden Euro budgetiert.
Die Konditionen hierfür haben sich zuletzt deutlich verbessert. In der Phase höherer Zinsen haben Vonovia und die meisten Konkurrenten ihre Investitionen drastisch gekürzt. Die Folge: Es wurden längst nicht so viele Wohnungen gebaut, wie benötigt werden. Ein knapper Wohnungsmarkt treibt die Mietpreise. Steigende Mietpreise dürften nach Einschätzung von Analysten in diesem Jahr dazu führen, dass bei Vonovia die Rückkehr in die Gewinnzone gelingt.
Unterstützung bekam der Immobiliensektor zuletzt auch vom Anleihemarkt. Die geopolitischen Unsicherheiten sorgten dafür, dass Anleger verstärkt auf sichere Häfen wie deutsche Staatsanleihen bauten. Zudem verfolgt die europäische Zentralbank derzeit einen lockeren Zinskurs. Dies drückte die Renditen kurz-, mittel- und langfristiger Staatsanleihen zuletzt deutlich nach unten. Immobilienkonzerne finanzieren einen Großteil ihrer Projekte über Kredite oder emittierte Anleihen. Der Zinssatz orientiert sich neben zahlreichen anderen Faktoren wie Cashflow-Entwicklung auch an den Renditen an den Anleihemärkten. Immobilienunternehmen zählen somit zu den großen Profiteuren niedriger Zinsen und es gibt aktuell noch keine Anzeichen, dass die Renditen kräftig steigen. Diese Entwicklung blieb nicht ganz unbemerkt. In der zurückliegenden Woche schob sich die Aktie an den Kreuzwiderstand bei rund 30 Euro. Ein Ausbruch über diese Marke könnte weitere Kaufimpulse geben.
Vonovia: Turbo bringt hohe Gewinnchance
Der Turbo Open End Bull auf Vonovia bietet Anlegern die Chance, gehebelt von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends zu profitieren. Bei einem zeitnahen Anstieg bis 34 Euro dürfte das Papier über 70 Prozent zulegen. Allerdings werden Basispreis und K.-o.-Barriere stetig angepasst. Anleger sollten daher einen Stoppkurs setzen, um Verluste zu begrenzen.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier
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