Ein seltenes technisches Signal, das frühere Wendepunkte für den US-Aktienmarkt angedeutet hat, ist zum ersten Mal seit fast drei Jahren ertönt. Doch einige an der Wall Street vermuten, dass der Indikator nicht mehr so ​​​​zuverlässig ist wie früher.

Der sogenannte Breadth-Thrust-Indicator wurde 1973 vom mittlerweile pensionierten Analysten Walter Deemer entwickelt. Grundsätzlich lässt sich der Begriff als "Breitenschub-Indikator" ins Deutsche übersetzen und meint, dass es um die Stärke des breiten Aktienmarktes geht. Denn der Indikator misst das Verhältnis der Anzahl der Aktien an der New York Stock Exchange, die in den vergangenen 10 Handelstagen gestiegen sind gegenüber der Anzahl der gefallenen Titel. Laut Deemer soll es zum Beginn eines neuen Bullenmarktes kommen, wenn das Verhältnis auf 1,97 oder darüber steigt. Bedeutet: Fast zwei Drittel der Aktien müssen in den zehn vergangenen Handelstagen an der NYSE gestiegen sein und nur etwa ein Drittel darf gefallen sein. Und nun schlug der Indikator zum ersten Mal seit dem 3. Juni 2020 an:

Der Bullenmarkt-Indikator

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Der Breadth-Thrust-Indikator

Am 12. Januar schlug der Bullenmarkt-Indikator zum ersten Mal seit dem 3. Juni 2020 an. Damals folgte bekanntlich eine starke Rallye. Und auch sonst lag der Indikator in der Vergangenheit oft richtig. Allerdings gibt es laut marketwatch.com auch einige Analysten, die diesem Indikator weniger Bedeutung beimessen. Und Erfinder Walter Deemer gibt selbst zu bedenken, dass man den Indikator nur mit Aktien berechnen kann oder auch mit allen Wertpapieren an der NYSE, so wie er es vorschlagen würde. 

Wie man es auch nimmt: Nur blind nach dem Breadth-Thrust-Indikator sollte man nicht investieren. Doch können Anleger durchaus ein bullisches Signal davon ableiten, wenn zwei Drittel der Wertpapiere innerhalb von zehn Tagen deutlich besser performen, als die Verlierer. Wenn Sie einen Blick auf die Grafik unten werfen, dann sehen Sie, dass der US-Aktienmarkt bei 25 von 26 Signalen des Indikators ein Jahr nach dem Signal deutlich im Plus war. Sie können mit einem ETF auf den S&P 500 von diesem Trend profitieren oder einfach weiter breit investiert anlegen. Denn diese 8 US-Aktien bieten jetzt mehr als 8 Prozent Dividende.

Und bei diesen deutschen Aktien sollten Sie jetzt lieber vorsichtig sein.

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