Der US-Indexfondsanbieter Vanguard hat inzwischen seine Deutschland-Präsenz ausgebaut. Der zweitgrößte Asset Manager der Welt (5,3 Billionen US-Dollar) versucht mit seinem verstärkten Europa-Engagement den Platzhirschen Blackrock anzugreifen. Auch wenn Vanguard als Firmenname nicht jedem geläufig ist, der Gründer der Firma ist bekannt. John Bogle gründete das Unternehmen 1975 und lancierte damals den ersten Indexfonds auf den S & P 500. Der Pionierfonds ist heute allerdings nicht der größte Fonds des Hauses.

Der größte Vanguard-Fonds und zugleich der volumenstärkste weltweit ist der Vanguard Total Stock Market Index Fund. Er hat ein Volumen von 708 Milliarden Dollar und ist mit einer Jahresgebühr von 0,04 Prozent unschlagbar günstig. Obwohl Vanguard eher für diese klassischen Indexfonds mit physischer Replizierung steht, machen sie auch den jüngsten Trend hin zu Faktor-ETFs mit. Die als Genossenschaft organisierte US-Firma geht dabei etwas anders vor als die Konkurrenz. Vanguard nimmt für seinen Global Value Factor ETF nicht den MSCI World aus Ausgangsbasis, sondern den Russel 3000 und den FTSE Developed All Cap Index. Dieser etwas andere Ansatz führt dazu, dass der ETF sehr breit diversifiziert ist. Er enthält etwa 1160 Titel. Zum Vergleich: Der iShares Edge MSCI World Value Factor ETF hat nur 400 Titel im Portfolio.

Weiterer Unterschied: Vanguard verwendet für die Fonds keinen regelbasierten Ansatz, sondern sie werden aktiv gemanagt. Allerdings benutzen die Vanguard-Manager dazu quantitative Modelle. Ausgewählt werden die Titel anhand klassischer Kennzahlen wie Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), KGV sowie Pro-gnosen zu künftigen Gewinnen oder dem operativen Cashflow. Das ETF-Portfolio ist mit einem KBV von eins und einem KGV von 9,4 sehr günstig bewertet.

Fazit:

Vanguard bietet insgesamt sehr interessante Konzepte an, die zudem günstige Gebühren aufweisen.