Nicht jedem liegt Stockpicking. Und auch das teils heftige Hin und Her an den Märkten sorgt bei so manchem Anleger für zu viel Nervenflattern. Doch hier kann geholfen werden. Mit einer ETF-Strategie, die schon 30 Jahre super funktioniert hat. Von Martin Bluemel

Die Strategie ist simpel: Optisch einem Schmetterling ähnlich, unterteilt man sein Depot in drei Teile: in einen linken Flügel bestehend aus Aktien (Bluechips einerseits und Value-Nebenwerte andererseits), einen rechten Flügel aus Anleihen (Kurzläufer und Langläufer) sowie einem Körper bestehend aus einem Goldanteil, der das Ganze zusammenhält. Fertig ist der „Golden Butterfly“, bestehend aus gerade einmal fünf ETFs.

Rendite der Golden Butterfly-Strategie

Begründet und vielen Backtests unterzogen wurde die Strategie auf der von Anlegern sehr geschätzten Website Portfoliocharts.com. Ziel und Ergebnis war ein nicht zu kompliziertes Buy-and-Hold-Portfolio, mit dem langfristig ähnliche Renditen drin sind wie am Aktienmarkt — aber bei deutlich weniger Risiko.

Und tatsächlich brachte die Strategie in den zurückliegenden 30 Jahren im Schnitt eine Rendite von 7,6 Prozent pro Jahr bei einer jährlichen durchschnittlichen Volatilität von gerade einmal 7,4 Prozent. Zwar schnitt die US-Börse mit durchschnittlich 9,6 Prozent besser ab, war mit einer Volatilität von 15,2 Prozent aber mehr als doppelt so riskant und nervenstrapazierend.

Renditevergleich

Mit diesen 5 ETFs setzen Sie die ETF-Strategie um

Spannend wird die Strategie, wenn es darum geht, mit exakt welchen ETFs man den Schmetterling zum Leben erweckt. Im Original etwa ist der Butterfly stark US-lastig — was dank des starken Dollars zuletzt auch gut für deutsche Anleger war. Um das Risiko möglicher Währungsverluste zu senken, könnte man aber beispielsweise statt auf den S&P 500 auch auf den MSCI World setzen oder einen rein europäischen Index. Entsprechend gilt dies auch für den Anleihenflügel (siehe Tabelle unten).

Balance ist das A und O des Schmetterlingsdepots. Gedacht ist es für Anleger, die Abschwünge, wie sie an den Börsen immer wieder vorkommen, abfedern wollen. Es geht nicht darum, ein Maximum an Rendite zu schaffen, sondern ein Maximum an Konstanz.

ETFs

Dieser Artikel erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 47/2022. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.