Rund 130 deutsche Unternehmerfamilien haben Deutsche Oppenheim Family Office das Mandat erteilt, ihr Vermögen zu verwalten. Die dazu erforderliche Expertise bietet die Gesellschaft auch Privatanlegern an. Der von der DWS aufgelegte FOS Strategie-Fonds Nr. 1 spiegelt die Investmententscheidungen wider, die Deutsche Oppenheim Family Office für ihre Kunden in der Direktanlage trifft. Seit Jahresanfang erzielte der Fonds über sechs Prozent. In den vergangenen zehn Jahren legte er um knapp 50 Prozent zu.

"Um das Kapital zu erhalten und es zu vermehren, nutzen wir ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Und wir steuern sehr aktiv die Allokation der jeweiligen Anlageklassen", sagt Oliver Leipholz, Vorstand der Deutsche Oppenheim Family Office AG und Leiter des neunköpfigen Beraterteams. Ihre Flexibilität und Reaktionsfähigkeit stellten die Berater im volatilen Corona-Jahr 2020 unter Beweis. Die Aktienquote des Mischfonds variierte zwischen 30 und 65 Prozent. Aktuell sind Aktien mit 63 Prozent gewichtet, auf Anleihen entfallen 25 Prozent.

"Die jeweiligen Quoten resultieren aus einem sehr akribisch recherchierten und analysierten Makroumfeld", sagt Leipholz. In einem zweiten Schritt werden die zum Ergebnis der Top-down-Analyse am besten passenden Einzelinvestments gesucht. Auch diese werden vor dem Kauf intensiv geprüft.

Aktuelles Lagebild und Prognose fallen optimistisch aus. Bis Ende des Jahres und darüber hinaus gehen die Fondsberater von steigenden Aktienkursen aus. "Die Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl ist aus dem Markt. Auch die Aussicht auf einen Impfstoff gegen Corona, konjunkturstützende Maßnahmen und weiterhin tiefe Zinsen sorgen für Euphorie. Die Risikobereitschaft der Anleger ist hoch", begründet Leipholz die Positionierung des Fonds.

Unter den Spitzenwerten im Aktienbereich finden sich derzeit der Internetriese Alibaba sowie das Pharmaunternehmen Novo Nordisk. Die Top-down-Analyse sowie günstige Bewertungen haben die Fondsberater motiviert, zuletzt Aktien aus den Branchen Energie und Banken höher zu gewichten.

Im Anleihebereich setzt der Fonds unter anderem auf hoch verzinste Hybridanleihen, die von Banken begeben werden. Die Papiere sind teilweise deutlich höher verzinst als herkömmliche Bonds. Regulatorische Veränderungen sorgen für zusätzliche Fantasie in dieser Nische. Auch inflationsgeschützte Anleihen halten die Berater für aussichtsreich. "Wir rechnen mit einem Anstieg der Teuerungsrate, auf die die EZB nicht sofort mit Zinserhöhungen reagieren wird. "Die Anleiheseite begreifen wir aber nicht als Renditebringer, sie erfüllt vielmehr die Funktion eines sicheren Hafens", sagt Leipholz.

Gewinne mit Börsenmänteln

Was den Fonds besonders interessant macht, sind seine Sonderthemen. So haben in diesem Jahr Derivate den größten Performancebeitrag geliefert. "Wir haben mit Short-Puts und Short-Calls gut verdient", sagt Leipholz. Ein weiteres hochattraktives Sonderthema heißt SPACs (Special Purpose Acquisition Companies). SPACs sind - insbesondere in den USA beliebte - Mantelgesellschaften, die Kapital über einen Börsengang einsammeln und das Geld in die Übernahme eines zum Zeitpunkt des IPO noch nicht bekannten Unternehmens investieren (Näheres dazu siehe Seite 94). "Die Börsenmäntel haben in diesem Jahr deutlich besser als der S & P 500 abgeschnitten. Der maximale Drawdown lag im März bei unter fünf Prozent, bei Aktien waren es 35 Prozent", erklärt Leipholz. Der FOS Strategie-Fonds Nr. 1 ist bislang der einzige Fonds in Deutschland, der in SPACs investiert.