Für Industrie- und Schwellenländer finden Anleger einige sehr erfolgreiche Fonds, mit denen sie ihr Geld breit gestreut rund um den Globus investieren können. Von Jörg Billina, Ralf Ferken, Stephan Haberer und Stefan Rullkötter

A uf den vorangegangenen Seiten haben wir die erfolgreichsten FundAward-Gewinner für die Regionen Europa, Amerika und Asien-Pazifik vorgestellt. Viele Anleger investieren inzwischen jedoch in weltweit aufgestellte Produkte. So besparen sie etwa monatlich den iShares Core MSCI World ETF, der Aktien aus 23 Industrieländern enthält. Oder sie haben sich für den iShares Core Emerging Markets IMI ETF entschieden, der Aktien aus 26 Schwellenländern abbildet. Doch auch hier finden Anleger attraktive Fonds, die sich besser als diese beiden ETFs geschlagen haben.



Genannt sei zum Beispiel der Echiquier World Next Leaders, den Rolando Grandi von der französischen Fondsgesellschaft LFDE (La Financière de l’Echiquier) managt. Grandi deckt im Portfolio zehn "strukturelle Megatrends" ab, wozu unter anderem E-Commerce, erneuerbare Energien, Gesundheit 2.0 und Cybersicherheit zählen. Dabei investiert er in rund 30 mittelständische Unternehmen, die stark wachsen und einen Börsenwert zwischen einer und 20 Milliarden Euro haben. Zu seinen größten Einzelwerten gehören hier etwa der US-Softwaretitel Alteryx oder der chinesische Gesundheitswert Wuxi Biologics. Auf die Techgiganten Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft verzichtet Grandi somit und nennt seinen Fonds selbst "GAFAM-frei". Einziges Manko: Anleger konnten den Echiquier World Next Leaders hierzulande erst im Verlauf des Jahres 2020 erwerben.

Kein Hin und Her. Einen Mix aus Bluechips und Nebenwerten bietet der Siemens Global Growth, der in wachstumsstarke Titel aus Deutschland, Japan und den USA investiert. Dabei kommen die Titel vor allem aus den Bereichen Internet, Medien und Unterhaltung, Telekommunikation sowie Biotechnologie.

Völlig auf Nebenwerte fokussiert sich Scott Woods beim Threadneedle Global Companies. "Wir halten im Portfolio zwischen 70 und 90 Unternehmen, die einen langfristigen Wettbewerbsvorteil aufweisen", sagt er. "Dabei haben sich jene Titel am besten entwickelt, die wir bereits länger als vier Jahre besitzen", ergänzt er. Ein schnelles Hin und Her im Portfolio ist also nicht seine Sache. Die meisten Titel findet Woods in den Sektoren Technologie, Gesundheit und Industrie. Der Grund dafür ist einfach: Dort sind die Unternehmen innovativer als anderswo. Zu seinen größten Titeln zählen etwa der US-Industriewert Advanced Drainage Systems sowie die US-Software-Aktie Aspen Technology.

Besser als der Index. In den Schwellenländern reüssiert seit vielen Jahren bereits der JP Morgan Emerging Markets Equity Fund, der Aktien aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa vereint - wobei Manager Austin Forey und sein Team asiatische Titel mit über 75 Prozent am höchsten gewichten.

Sein Portfolio ist ebenfalls geprägt von Qualitätsaktien mit soliden Bilanzen, die langfristig profitabel wachsen können. "Die aktuelle Lage bestärkt uns darin, dass das die richtige Philosophie ist", sagt Forey, dessen Fonds in 15 der 20 vergangenen Jahren besser abschnitt als der MSCI Emerging Markets Index. Es ist demnach kein Zufall, dass €uro den Fonds mit FundAwards honoriert.