Dax DAX-Schwergewicht Siemens hat mit seinen neuen Geschäftszahlen nicht in jedem Bereich überzeugt. Aber liefert die AKtie da, wo es drauf ankommt?

Der deutsche Traditionskonzern Siemens zeigt sich nur in Teilbereichen von der erhöhten Unsicherheit beeindruckt. Der Umsatz von Siemens stieg im zweiten Quartal um sechs Prozent, der Auftragseingang verbesserte sich überproportional. Die Relation von Aufträgen zu Erlösen liegt über eins, was weiteres Wachstum impliziert.

Hier enttäsucht Siemens

Der Blick in die Sparten zeigt jedoch, dass die Entwicklung nicht harmonisch verlaufen ist. Die Konzernsparte „Digital Industries“, die etwa das Automatisierungsgeschäft enthält, entwickelt sich rückläufig beim Umsatz und vor allem auch beim Gewinn. Während das Geschäft in China wieder gedreht hat, gibt es in Deutschland Zurückhaltung bei der Kundschaft. Die Konzernjahresprognose für den Bereich deutet jedoch darauf hin, dass das Management annimmt, den Boden gefunden zu haben.

Siemens-Aktie weiter eine langfristige Chance?

Die anderen beiden operativ aus München gesteuerten Bereiche Bahntechnik und Elektrifizierungstechnik entwickelten sich dagegen hervorragend. Bei Bahntechnik verbesserten sich die Auftragseingänge und das Bereichsergebnis um mehr als ein Fünftel. Der Bereich Elektrifizierung stellt aber alles in den Schatten: zwölf Prozent mehr Umsatz, 60 Prozent höherer Gewinn. Die Marge springt von 16,6 auf 24 Prozent. Die börsennotierte, aber voll konsolidierte Tochter Siemens Healthineers steuert ebenfalls viel mehr Gewinn bei. 

In der Berichtsperiode wurde die erworbene US-Softwarefirma Altair noch nicht konsolidiert. Deren Eingliederung dürfte den Gewinn im zweiten Halbjahr belasten. Die neue Tochter bietet jedoch eine Technologieerweiterung, womit der Konzern zum Marktführer bei Industrie-Software avanciert. Die Aktie hat die Zolldelle ausgeglichen. Trotz der nicht tiefen Bewertung bleibt der Wert eine aussichtsreiche Langfristanlage. Das Kursziel von BÖRSE ONLINE liegt derzeit bei 260 Euro, was einem Upside von um die 20 Prozent entspricht.

Siemens (WKN: 723610)

Hinweis: Der Artikel wurde aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE übernommen und redaktionell an das Onlineangebot angepasst.

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