In seinem jüngsten Monatsbericht kritisiert Acatis-Chef Hendrik Leber die bisherigen Wege, das Klima zu schützen. Sein Tenor: Nicht moralisieren, sondern in Forschung und Technik investieren. Dabei nennt er drei spannende französische Unternehmen. Von Ralf Ferken

Warum Hendrik Leber die Schwedin Greta Thunberg und die Klimaaktivisten lobt: „Straßen und Flughäfen werden durch sich festklebende Klimaaktivisten blockiert. Das nervt, ähnlich wie auch Greta Thunberg nerven kann. In der Sache aber haben die Protestierer recht. Denn so, wie derzeit politisch gehandelt wird, bekommen wir den Klimawandel nicht in den Griff.“

Warum er sie kritisiert:
„Aber: große Probleme können nur in großem Stil gelöst werden, und diese Lösungen liegen in Forschung und Technik und nicht in der Moral.“

Wo Hendrik Leber die wahren Probleme sieht:

•    „Nicht das Benzin ist das Problem, sondern der damit verbundene CO2-Ausstoß“
•    „Nicht der Plastikmüll ist das Problem, sondern das fehlende Einsammeln und Recyceln“
•    „Nicht die Energieproduktion ist das Problem, sondern die ineffiziente Nutzung von Transport und Speicherung.“

Welche Unternehmen Hendrik Leber derzeit anschaut:

Bei einer Frankreich-Reise besuchten Leber und sein Team drei Unternehmen:

Leber über Carbios:
Carbios setzt modernste Gentechnik ein, um Enzyme maßzuschneidern, die Plastik recyclen“. Und weiter: „100% Recycling – ohne Verbrennung. Womit viel mehr erreicht wäre, als wenn jeder Konsument seinen Verbrauch um 10% einschränken würde. Die Industrie liefert Lösungen, die in diesem Fall mit Gentechnik erarbeitet wurden. Diese Lösungen sind hochprofitabel, denn weder der Polyethylen Abfall noch das Enzym kosten viel Geld.“

Leber über Hoffmann Green Cement: „Der grüne Zement von Hoffmann wird komplett neuartig hergestellt. Das ist teurer als bisheriger Zement. Chancengleichheit kommt nur dadurch zustande, dass konventionelle Zementhersteller teure Emissionsrechte zukaufen müssen und Hoffmann Green Cement seine nicht benötigten Emissionsrechte profitabel verkauft.“

Leber über Afyren: „Bei Afyren konnten wir erleben, wie aus beliebigen organischen Abfällen durch Fermentation organische Säuren produziert werden. So kann zum Beispiel Zuckerrübenabfall für die Aromaproduktion genutzt werden - da, wo bisher Rohöl genutzt wurde.

Sein Fazit daher: „Die Zukunft ist schon da“.

Warum Dr. Hendrik Leber jetzt lieber die Finger von Staatsanleihen lässt und warum er Dax-Aktien als unterbewertet empfindet, das lesen Sie hier.