Der heimische Verbraucher bekommt damit die Entwicklung an den internatio-nalen Energiemärkten voll zu spüren. Dort ist der Ölpreis gerade auf ein Vierjahreshoch geklettert. So ärgerlich die Rally mit Blick auf die Lebenshaltungskosten ist, für Trader könnte sich eine Chance bieten: Mit dem Sprung über die Widerstandszone bei 80 US-Dollar je Barrel hat die Nordseeölgattung Brent ein technisches Kaufsignal generiert.

Aus fundamentaler Sicht spricht das verknappte Angebot dafür, dass die Rally weitergeht. Maßgeblich für den drohenden Engpass ist neben der starken Weltwirtschaft die Politik der OPEC. Zwar haben das Ölkartell und seine Partner, allen voran Russland, die Produktion zur Jahresmitte etwas erhöht, doch bei ihrem jüngsten informellen Treffen in Algerien entschieden sich die Partner dagegen, die Pumpen noch stärker laufen zu lassen.

Damit erteilen sie US-Präsident Donald Trump eine Abfuhr - er hatte via Twitter auf eine Schlagzahlerhöhung von OPEC und Co gedrängt. Dieser Appell klang insofern grotesk, als Trump selbst ein gehöriges Stück zur prekären Versorgungslage beiträgt: Anfang November treten neue US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Dann dürften die Lieferungen aus diesem OPEC-Land deutlich schrumpfen.

Tradingchance auf der Long-Seite



Die bestehenden Angebotsrisiken haben JP Morgan jetzt veranlasst, die Preisprognosen deutlich nach oben zu schrauben. Für das vierte Quartal erwartet die US-Bank nun bei Brent eine durchschnittliche Notierung von 85 US-Dollar je Barrel - nach zuvor 63 Dollar. "Falls es keine Ausnahmegenehmigungen für die Käufer von iranischem Öl mehr gibt, könnten wir den Rohstoff sehr schnell bis 90 Dollar steigen sehen", schreiben die Analysten mit Blick auf die US-Sanktionen.

Mit einem Open-End-Turbo können sich Trader auf der Long-Seite positionieren. Der Citi-Call partizipiert mit einem Hebel von knapp neun an steigenden Kursen bei Brent. Mit 73,63 US-Dollar liegt die Knock-out-Schwelle zwar gut ein Zehntel unter dem aktuellen Ölpreis, gleichwohl drohen hohe Verluste, sobald der Trend beim schwarzen Gold kippt.