Der DAX musste zum Ende der Woche einen herben Rückschlag einstecken. Kann der Leitindex am Freitag die Verluste noch begrenzen? Außerdem wichtig: Stellantis und die Aktien von RWE.

Der deutsche Aktienmarkt ist im Sommerloch angekommen und schwächelt zum Wochenausklang. Die Zurückhaltung der Anleger nimmt mit Blick auf den Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union weiter zu. Da die US-Börsen an diesem Freitag aufgrund des "Unabhängigkeitstages" geschlossen sind, fehlt es an Impulsen. Der DAX sank am Freitag zuletzt um 0,7 Prozent auf 23.774 Punkte. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochenverlust von gut einem Prozent an. Im laufenden Jahr hat er aber um mehr als 19 Prozent zugelegt. Der MDAX, der die Aktien mittelgroßer Unternehmen zusammenfasst, fiel am Freitagnachmittag um 0,5 Prozent auf 30.252 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,1 Prozent abwärts.

Derweil wird das Zeitfenster kleiner für eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU. US-Präsident Donald Trump will ab dem 9. Juli weitere Zölle in Höhe von 50 Prozent in Kraft treten lassen, wenn die EU ihm in Handelsfragen nicht entgegenkommt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dämpfte die Erwartungen an den Ausgang der laufenden Zoll-Gespräche. Worauf man abziele, sei eine Grundsatzeinigung, sagte sie. Angesichts des Handelsvolumens, um das es gehe, sei ein detailliertes Abkommen bis zum 9. Juli unmöglich.

DAX (WKN: 846900)

Stellantis unter Druck

Der Autokonzern Stellantis ruft in Deutschland rund 141.700 Diesel-Autos in die Werkstätten. Der Grund sind Probleme mit der Steuerkette, die im Extremfall zu schweren Motorschäden führen könnten. Betroffen sind dem Konzern zufolge Fahrzeuge der Marken Opel, DS, Citroën, Peugeot und Fiat mit dem 1,5-Liter-Blue-HDI-Dieselmotor aus den Baujahren 2017 bis 2023.

Die Ketten könnten vorzeitig verschleißen und im schlimmsten Fall reißen, warnt Stellantis. Konkrete Unfälle und Verletzungen seien zwar nicht bekannt, man rufe aber die Fahrzeuge freiwillig zur Kontrolle in die Werkstätten zurück. Anhand der Motorengeräusche sollen die Ketten überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Die Halter und Halterinnen der Autos sollen nach und nach in Wellen angeschrieben werden. Zunächst seien die ältesten Wagen dran.

Neben dem Rückruf erweitert der Hersteller seine Garantie für die betroffenen Modelle auf einen Zeitraum von zehn Jahren oder 240.000 Kilometern. Weiterhin können Kunden, die seit 2023 bereits Probleme mit der Nockenwellenkette hatten, ab Mitte Juli eine Erstattung der dabei entstandenen Kosten beantragen.

RWE weiter ein Kauf?

Das Analysehaus Jefferies hat RWE auf "Buy" belassen. Mit der anstehenden Unterschrift von US-Präsident Donald Trump unter sein umfangreiches Steuer- und Ausgabengesetz sei für die Anbieter erneuerbarer Energien der Pfad in den USA bis zum Jahr 2030 nun klarer, schrieb Ahmed Farman in einer am Freitag vorliegenden Brancheneinschätzung. In den Vereinigten Staaten tätige Unternehmen wie EDP Renovaveis, Orsted, Engie und RWE sollten von dem Gesetz profitieren.

Enthält Material von dpa-AFX

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