Nach stundenlangen Verhandlungen haben sich die in der Opec+ zusammengeschlossenen Öl-Förderländer am Sonntag entschlossen, ihr Produktionsziel für 2024 um rund 1,4 Millionen Barrel pro Tag zu senken. Das gab das Öl-Kartell am Sonntagabend nach einem Treffen in Wien bekannt. Die Ölpreise ziehen weiter an, auch einige Öl-Aktien.

Die Allianz aus 23 Öl-Staaten hat sich am Sonntag nach einer stundenlangen, turbulenten Opec-Sitzung auf eine Fortsetzung der Förderkürzungen geeinigt. Demnach sollen im kommenden Jahr rund 40 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag gefördert werden. Das bedeutet nach Berechnungen der russischen Agentur Tass eine Kürzung der gesamten Opec+-Fördermenge um knapp 1,4 Millionen Barrel pro Tag.

Saudi-Arabien kappt im Juli im Alleingang

Ölriese Saudi-Arabien kündigt darüber hinaus eine einseitige Kürzung seiner Produktion um eine Million Barrel je Tag zunächst für Juli an. Das Land führt die gut zwanzig Staaten der Opec+ gemeinsam mit Russland faktisch an. Man werde alles Notwendige tun, um Stabilität in den Markt zu bringen, sagte Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman nach der Sitzung. Im Gegensatz zu Saudi-Arabien und anderen Opec-Staaten könnten die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Förderung im kommenden Jahr etwas anheben.

Bereits im Oktober 2022 hatten die Länder die Kappung der Produktion um zwei Millionen Fass pro Tag vereinbart. Angesichts sich verschlechternder Wirtschaftsaussichten hatten mehrere Opec+-Mitglieder im April dann überraschend zusätzliche Förderkürzungen ab Mai vereinbart, die zunächst bis zum Ende des Jahres andauern sollen.

Ölpreise legen merklich zu

Die Ankündigung der deutlichen Förderkürzung durch Saudi-Arabien treibt die Ölpreise am Montag weiter nach oben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 77,39 US-Dollar. Das waren 1,28 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung stieg um 1,26 Dollar auf 73,00 Dollar.

Öl (Brent) (ISIN: FTREFF000001)

Die steigenden Ölpreise sorgen bei den Aktien der großen Ölkonzerne wie Shell, BP, ExxonMobil & Co am Montag für Gewinne. Die Förderkürzugen dürften auch in den kommenden Wochen die Kurse stützen. BÖRSE ONLINE rät investierten Anlegern, ihre Papiere zu halten. Zumal die Titel mit hohen Dividendenrenditen glänzen: BP 4,7 Prozent, 4,2 Prozent, TotalEnergies 5,5 Prozent, Chevron 4,0 Prozent und ExxonMobil 3,6 Prozent.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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