Wer sein Depot gut diversifizieren will, der wird früher oder später auch über Rohstoffe nachdenken. Doch die Anlageklasse hat ihre Tücken, und nicht jeder Anleger mag sich extensiv in die Materie einarbeiten. Muss auch nicht sein. Denn es gibt Fachleute wie Michael Krauß, die ihr Know-how in Fonds einfließen lassen. Das von ihm seit Ende 2014 gemanagte Portfolio Tresides Commodity One schaffte es 2019 bereits zum zweiten Mal, einen €uro FundAward für seine exzellente Drei- Jahres-Performance zu erringen.

Krauß ist kein Unbekannter in der Szene. Bereits 2002 legte er in Irland den weltweit ersten physisch gedeckten Goldfonds namens Aureus Fund auf. Viele Jahre arbeitete der Schwabe dann als Bereichsleiter Alternative Investments/Rohstoffe bei der LBBW Asset Management in Stuttgart. Dort entwickelte und managte er auch Rohstofffonds, unter anderem den LBBW Rohstoffe 1. Sein jetziges Portfolio, der Tresides Commodity One, sei gewisser­maßen "die logische Fortführung", die Namensverwandtschaft nicht zufällig.

Seit 2014 gehört Krauß zum Team des unabhängigen Assetmanagers Tresides in Stuttgart. Auch dort setzt er seinen systematischen Anlageansatz bei Rohstoffen gekonnt um. Dieser ist im Wesentlichen in vier Stufen gegliedert: "Im ersten Schritt geht es um die Auswahl des Rohstoff-Universums", sagt er. Für den Tresides-Fonds umfasst es 15 Grundgüter aus den Sektoren Energie, Basis- und Edelmetalle. Dazu kommen drei sogenannte Soft Commodities: Kaffee, Kakao und Baumwolle. Auf Anlagen in Agrargüter wie Weizen, Mais, Zucker und Lebendvieh, die im UN-Food-Price-Index enthalten sind, verzichtet Krauß.

Klippen am Terminmarkt umschiffen

Aus den 18 festgelegten Rohstoffen wählt Krauß im zweiten Schritt jene zwölf mit den "besten" Terminkurven aus. Rohstoffe werden ja über Futures an Terminmärkten gehandelt. Diese Futures werden regelmäßig gerollt, sprich der aktuelle Kontrakt wird in den nächstfälligen getauscht. Ist dieser teurer, entsteht ein Rollverlust. Ist er billiger, bleibt ein Gewinn. Krauß sucht nun jene Rohstoffe aus, bei denen Rollgewinne winken oder zumindest die Rollverluste am niedrigsten sind.

Dabei geht er - Schritt drei - "auf den Terminkurven in die Zukunft", wie er sagt. Er setzt nicht auf den ersten oder zweiten Kontrakt, wie das Indexfonds in der Regel tun, sondern auf Futures im Sechs- bis Zwölfmonatsbereich. In Schritt vier gewichtet Krauß die Rohstoffe gemäß ihres Rankings in puncto Rollrendite bzw. geringste Rollverluste. Jedes Quartal passt er das Portfolio an.

Mit dieser regelbasierten Anlage erzielte Kraus in den vergangenen drei Jahren ein Plus von rund 23 Prozent. Ein DAX-ETF etwa hätte nur gut 16 Prozent gebracht. Diversifizierung mit Rohstoffen kann sich durchaus lohnen.

Tresides Commodity One

Fondsdaten der günstigen A-Tranche, die auch für Privatanleger offen ist.