Die Bauer und Betreiber von Windparks werden am Mittwoch an der Börse wieder stark und teilweise sogar zweistellig nach unten gerissen. Das belastet die Titel jetzt:

Seit den Zinserhöhungen sind die Verwerfungen im erneuerbaren Energiesektor enorm. So rächen sich jetzt bei den Unternehmen einerseits die hohen Schulden, die man in der Vergangenheit gemacht hat, andererseits werden den Auftragnehmern immer mehr die Kunden abspenstig.

Das reißt die Aktien von Nordex, Vestas und Orsted heute nach unten

Dies mussten am Mittwoch die Windkraft-Konzerne auch wieder schmerzlich durch einen Abverkauf an der Börse erfahren. Ursache: Die Stornierung von Windkraftprojekten in den USA kommt den dänischen Konzern Orsted teuer zu stehen. Die Arbeit an den Windparks Ocean Wind 1 und 2 werde eingestellt, teilte der weltgrößte Entwickler von Windparks am Mittwoch mit. In den ersten neun Monaten 2023 fielen Abschreibungen in Höhe von 28,4 Milliarden Kronen (3,8 Milliarden Euro) an. Orsted rechne mit weiteren Rückstellungen in Höhe von acht bis elf Milliarden Kronen (1,0 bis 1,5 Milliarden Euro) für potenzielle Entschädigungen wegen der Vertragsstornierung, die in den Abschreibungen noch nicht enthalten sind. Unter dem Strich schrieb Orsted in den ersten neun Monaten einen Verlust von 19,9 Milliarden Kronen. Die Orsted-Aktie fiel um mehr als 21 Prozent.

"Die aktuelle Marktsituation mit Herausforderungen in der Lieferkette, Projektverzögerungen und steigenden Zinssätzen haben uns zu dieser Entscheidung veranlasst", erklärte Firmenchef Mads Nipper. Auch andere Branchenunternehmen leiden unter Lieferkettenproblemen und den durch die hohe Inflation und die gestiegenen Zinsen in die Höhe getriebenen Kosten. Die Probleme der Windkraftbranche drohen damit auch die ehrgeizigen Klimaziele zu gefährden, die sich die EU und andere Länder gesetzt haben.

Wie kann es mit den Aktien von Nordex & Co. weitergehen?

Es sieht also miserabel aus für die Bauer und Betreiber von Windkraftanlagen, denn die makroökonomischen Umstände lasten unerbittlich auf den Unternehmen. Schaut man zusätzlich noch in die Chartbilder der dazugehörigen Aktien, dann wird auch deutlich, dass eine Erholung nicht allzu bald in Sicht kommen wird und die Börse in Panik verkauft.

Allerdings sollte das keineswegs ein Grund für Anleger sein pessimistisch für die Branche zu werden – im Gegenteil. Tatsächlich wird die Zukunftstechnologie Windkraft nach Jahren der Überbewertung nun so gepreist wie auslaufende Energiemodelle (insbesondere Öl oder Gas), was eine einmalige Chance für Anleger sein kann. Zwar sollten Investoren dabei nicht blind in ein fallendes Messer greifen, doch Branchengrößen wie eine Nordex kann man sich jetzt auf die Watchlist legen und bei einer Trendwende im operativen Sinne, wie auch im Chartbild, günstig einkaufen. Infolgedessen besteht dann die Möglichkeit den von vielen verpassten Boom der erneuerbaren Energien vielleicht bald nachzuholen.

Orsted (WKN: A0NBLH)

Mit Material von Reuters

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