Am Freitag legen die deutschen Auto-Aktien von BMW und Co zwischenzeitlich zu. Können Anleger jetzt mit noch mehr rechnen oder ist die Luft schon wieder raus.

Die Aktien der deutschen Autobauer profitieren am Freitag wie auch das europäische Branchenumfeld und der gesamte DAX von vorsichtigem Zolloptimismus. Aktien von BMW gaben in Frankfurt den Branchentakt vor mit einem Anstieg um 2,1 Prozent, gefolgt von Mercedes-Benz und Volkswagen mit Zuwächsen von 1,3 respektive 0,8 Prozent.

Positiv wirkt am ganzen Aktienmarkt, dass Bewegung in die Zollkonflikte kommt. Das bescherte dem DAX am Freitag einen Rekord. "Der erste große Handels-Deal zwischen den USA und Großbritannien ist unter Dach und Fach", schrieb der Experte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Zudem bestehe die Aussicht auf konstruktive Gespräche mit China, die am Wochenende geplant seien.

Das hoffen jetzt deutsche Autobauer für Europa

Deutsche Autohersteller dürften jetzt bei den US-Einfuhrzöllen auf ähnliche Entwicklungen hoffen wie in Großbritannien, wo die US-Einfuhrzölle für britische Autos von 25 auf 10 Prozent gesenkt werden. Leichte Entspannungssignale brachte auch das erste Gespräch des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) mit US-Präsident Donald Trump. 

Es sei ein "bemerkenswert positives, entspanntes und höfliches Telefonat" gewesen, hieß es anschließend aus Regierungskreisen. Trotz allem: VW rutsche am Freitagvormittag schon wieder ins Minus und vergrößerte den Abstand zur Konkurrenz im Chart. Die Wolfsburger machen aber in einem anderen Bereich von sich reden.

Volkswagen besser als Tesla

Denn im deutschen Elektroautomarkt dominierte im April der VW-Konzern. Mit fast 10.000 neu zugelassenen reinen Elektroautos liegt VW weit vor der Konkurrenz, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Tesla hat dagegen im April seinen Absturz mit nur 885 Neuzulassungen fortgesetzt. Noch vor wenigen Jahren lag der von Elon Musk geführte Konzern auf der Spitzenposition. 

Es geht also langsam voran bei den deutschen Auto-Aktien, die in ihren jeweiligen Charts weiter daran schrauben, nach dem Zoll-Crash die Kurve zu bekommen. Abgetauchte Zoll-Sorgen können die Papiere aber nur kurzfristig stützen, langfristig müssen die Autobauer in Sachen Mobilitätswende und China überzeugen. Es bleibt also spannend.

Enthält Material von dpa-AFX

Lesen Sie auch: Kursziel +50%: Ist die Rheinmetall-Aktie so bald bei 2000 Euro?

Oder: Allianz-Aktie knickt ein: Jetzt am ex-Dividende-Tag schnell kaufen?

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz..