Nachdem der DAX am Montag auf neue Rekordhochs gelaufen ist, kann sich der Leitindex am Dienstag überraschend stabil halten. Aber wie geht es jetzt weiter? Außerdem im Fokus: die Aktien von Netflix und Fraport.
Nach seinem Rekordlauf der vergangenen zwei Handelstage hat sich der DAX am Dienstag nur wenig bewegt. Im Fokus standen zahlreiche Quartalsberichte, darunter auch die Zahlen der Munich Re oder von Bayer. Am frühen Nachmittag galt die Aufmerksamkeit den Verbraucherpreisen aus den USA, die im April weniger deutlich als erwartet gestiegen waren.
Der deutsche Leitindex erhielt dadurch einen kleinen Schub und legte zuletzt um 0,25 Prozent auf 23.625 Zähler zu, während der MDAX für mittelgroße Unternehmen um 0,10 Prozent auf 29.756 Punkte nachgab. Zu Wochenbeginn war der Dax angesichts der Entspannung im Zollkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China gleich in den ersten Handelsminuten bis knapp unter 24.000 Punkte geklettert. Keine 100 Punkte hatten mehr gefehlt, um diese psychologisch wichtige Schwelle zu überwinden. Bis Handelsschluss jedoch war ein Großteil der Gewinne wieder abgebröckelt.
Entsprechend warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets: "Rutscht der Dax wieder unter das Niveau des ehemaligen Allzeithochs von 23.475 Punkten, kann man von einem klassischen Fehlausbruch sprechen. Darüber ist alles noch in bester Ordnung." Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners legte das Augenmerk ebenfalls auf die nun erforderliche Nachhaltigkeit der Kursgewinne, zumal der DAX inzwischen nicht mehr günstig bewertet sei.
Netflix-Aktie weiter auf Überholspur
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Netflix auf "Overweight" mit einem Kursziel von 1150 US-Dollar belassen. Die Aktie des Streaminganbieters habe sich seit dem Zolltief um 30 Prozent erholt und damit in etwa doppelt so stark wie der marktbreite S&P 500, schrieb Douglas Anmuth in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Dies könne sich zwar ändern, wenn Werte aufholen, die stärker von Zollangst betroffen gewesen seien. Er bleibe aber optimistisch für das werbefinanzierte Abonnement-Modell.
Fraport am MDAX-Ende
Die Aktien von Fraport haben am Dienstag unter enttäuschenden Quartalszahlen gelitten und sind auf den tiefsten Stand seit vier Wochen gefallen. Zur Mittagszeit büßten die Anteile des Frankfurter Flughafenbetreibers am MDAX-Ende 4,5 Prozent auf 57,05 Euro ein. Dabei durchbrach ihr Kurs die 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert und über er sich seither wieder stabilisiert hatte. Halt fand das Papier an der 90-Tage-Linie, dem Indikator für den mittelfristigen Trend.
Allgemein wurde vor allem auf den Rückgang des operativen Quartalsergebnisses im Jahresvergleich verwiesen, der stärker als erwartet ausgefallen war. Dieser sei zwar zum Teil auf eine schwächere Verkehrsentwicklung auf dem Heimatflughafen Frankfurt zurückzuführen, aber auch auf einen positiven Sondereffekt in Höhe von 28 Millionen Euro im vergangenen Jahr, relativierte Warburg-Analyst Christian Cohrs die Diskrepanz. Im ersten Quartal 2024 nämlich hatte Fraport noch eine Ausgleichszahlung wegen der Corona-Krise erhalten. Mit Blick auf das weitere Geschäft hob er unterdessen die Passagierentwicklung im April positiv hervor. Mit einem Anstieg in Frankfurt um 4,8 Prozent habe Fraport wieder an Dynamik gewonnen, was nicht nur dem späten Osterferien-Geschäft geschuldet sein dürfte, schrieb er.
Enthält Material von dpa-AFX
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