In einem aktuellen Update äußerte sich die US-Investmentbank Goldman Sachs ausgesprochen optimistisch zu den Perspektiven des Goldpreises und brachte dies u.a. so zum Ausdruck: „Gold bleibt unsere Long-Empfehlung mit der höchsten Überzeugung“.

Goldman Sachs ist bereits seit Längerem für seine besonders optimistische Einschätzung zum Goldpreis bekannt und bekräftigte diese Meinung in dieser Woche durch ein „bullishes“ Research-Update. Dabei spielten die Analysten mehrere Szenarien durch, die das gelbe Edelmetall bis in die Region von 5.000 Dollar pro Feinunze treiben könnten. Im Basisszenario geht man davon aus, dass die Krisenwährung bis Ende 2025 bei rund 3.700 Dollar notiert, getragen von einer starken Nachfrage unter den Notenbanken. Diese sollen dem Goldmarkt bis Mitte 2026 zusätzlich Auftrieb geben, womit ein Kursziel von etwa 4.000 Dollar realistisch erscheine.

Vertrauensverlust treibt Gold nach oben

Zugleich hebt Goldman Sachs hervor, dass bereits ein geringfügiger Kapitalfluss eine enorme Wirkung entfachen könnte. Sollte nur rund ein Prozent des privat gehaltenen US-Staatsanleihemarkts in Richtung Gold gelenkt werden, könnte der Preis nahe an die 5.000-Dollar-Marke steigen, falls alle anderen Rahmenbedingungen gleich bleiben sollten.

Als wichtigen Auslöser für das starke Interesse an Gold sieht die Investmentbank die wachsenden Zweifel an der Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed. Politische Eingriffe – insbesondere durch US-Präsident Trump – könnten das Vertrauen in dollarbasierte Assets erheblich schwächen und Kapital in sichere Häfen wie Gold treiben. Ein solcher Vertrauensverlust würde vermutlich eine steigende Inflation, fallende Aktien- und Anleihekurse sowie eine Abwertung des Dollars nach sich ziehen – während Gold als institutionell unabhängige Anlageklasse davon profitieren dürfte.

In diesem Jahr zählt das monetäre Edelmetall mit einem Wertzuwachs von aktuell 35 Prozent bereits zu den Top-Performern und erzielte in dieser Woche – befeuert durch Notenbankkäufe und die Erwartung bevorstehender Zinssenkungen – neue historische Höchststände.

Goldpreis-Chart: Weiterhin Luft nach oben?

Auf kurze Sicht sorgt nun die für den Nachmittag anberaumte Veröffentlichung wichtiger Daten zum US-Arbeitsmarkt für ein hohes Maß an Spannung. Um 14.30 Uhr steht der Monatsbericht des US-Arbeitsministeriums für August an. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich die Arbeitslosenrate von 4,2 auf 4,3 Prozent erhöht haben und die Zahl neu geschaffener Stellen von 73.000 auf 75.000 leicht gestiegen sein. Vereinfacht ausgedrückt kann man behaupten: Je schwächer der US-Arbeitsmarkt, desto positiver die Perspektiven des Goldpreises. In diesem Fall dürfte nämlich die US-Geldpolitik expansiver als erwartet ausfallen.

Aus charttechnischer Sicht gibt es derzeit ohnehin wenig Grund zur Klage, schließlich hat der Goldpreis die im Bereich von 3.400 Dollar verlaufende Widerstandszone signifikant überwunden. Getreu dem Motto „The sky is the limit“ besteht nun weiteres Aufwärtspotenzial. Zur Vorsicht mahnt lediglich der Timingindikator Relative-Stärke-Index, der mit aktuell 72 Prozent eine überkaufte Lage anzeigt. Ein Rutsch unter 70 Prozent gilt in der Chartlehre zwar als Verkaufssignal, in diesem Jahr folgten darauf allerdings keine sonderlich starken technische Korrekturen.

Fazit: Trotz rekordhoher Goldpreise kann man dem Edelmetall ein attraktives Chance/Risiko-Profil attestieren. Technische Rückschläge fallen meist nicht sonderlich hoch aus und sind in der Regel von temporärer Natur. Deshalb spricht im aktuellen Marktumfeld weiterhin mehr für den Kauf und weniger für den Verkauf von Gold.

Gold (ISIN: XC0009655157)

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