Schwache US-Daten schicken den DAX in die Verlustzone. Besonders drei deutsche Schwergewichte trifft es hart – Anleger sollten bei diesen Aktien genau hinschauen.

Zunächst sah es noch nach Erholung aus, doch im Laufe des heutigen Mittwochs ist der DAX auf seinem Erholungspfad gestoppt worden. Aktuell liegt er 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortag im Minus und steht damit bei 22.309 Punkten. Auch das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, muss Federn lassen. Der Index liegt 0,8 Prozent im Minus und steht damit derzeit bei 5.122 Punkten.

Grund dürften schwach erwartete Börsen in den USA sein, denn dort enttäuschten nicht nur die Jobdaten des privaten Dienstleisters ADP für April, sondern auch der noch deutlicher als erwartete Rückgang des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal.

„In Europa ist am 1. Mai Feiertag und die meisten Börsen bleiben geschlossen, während in den USA gehandelt wird. Da will keiner auf dem falschen Fuß erwischt werden", sagte ein Börsianer.

Die tiefe Delle im DAX Anfang des Monats, die durch die US-Zollpolitik entstand, ist dennoch komplett ausgebügelt. Am letzten Tag im April steht sogar immer noch ein kleines Plus zu Buche. Seit Jahresbeginn hat sich ein Polster von rund elf Prozent angesammelt.

DAX (WKN: 846900)

Deutsche Börse, Siemens Energy, Zalando & Co.: Diese Aktien stehen beim DAX gerade im Fokus

Zur Wochenmitte bewegten den deutschen Aktienmarkt vor allem Quartalsberichte, die aber überwiegend von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe kamen. So standen heute unter anderem die Zahlen von DHL oder auch die Zahlen von Mercedes im Blick.

An die DAX-Spitze schafft es aktuell aber mit einem Plus von 2,4 Prozent die Aktie der Deutschen Börse. Die DZ Bank hat den fairen Wert der Aktie nach den Quartalszahlen von 270 auf 300 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Der Börsenbetreiber habe ein starkes Quartal hinter sich, aber nicht so gut, wie erwartet, schrieb Analyst Philipp Häßler in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Er schraubte seine Prognosen für 2025 und 2026 nach oben.

Weniger gut lief es hingegen für die Aktien von Siemens Energy, Zalando und adidas. Sie bilden derzeit mit einem Minus von 5,2 Prozent, 5,1 Prozent und 4,1 Prozent jeweils die drei Schlusslichter von der Performance her im DAX. Bei Siemens Energy könnte es sich um Gewinnmitnahmen handeln, da es für die Aktie die vergangenen Tage relativ gut bergauf ging.

Bei Zalando belastete eine Studie der US-Bank Morgan Stanley. Seit der US-Zollflut sei die Aktie per saldo gestiegen, obwohl die Risiken zugenommen hätten, kommentierte Analyst Luke Holbrook seine Abstufung der Aktie auf "Underweight".

Währenddessen haben für die Adidas-Aktie gleich mehrere Analysten, darunter Morgan Stanley oder Bryan Garnier, ihre Kursziele für den Sportartikelhersteller gesenkt. Die Schweizer Großbank UBS etwa hat das Kursziel von 282 auf 279 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Die anhaltende Zolldebatte überschatte die starke Geschäftsdynamik des Sportwarenherstellers, schrieb Analyst Robert Krankowski in einer am Mittwoch vorliegenden Einschätzung. Selbst mit einem schwächeren US-Geschäft sei weiterhin ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum möglich. Der Experte senkte indes mit Blick auf die jüngst veröffentlichte Quartalszahlen seine operativen Ergebnisschätzungen (Ebit) für die Jahre bis 2027, da er nun von einem etwas geringeren organischen Umsatzwachstum ausgeht.

Mit Material von dpa afx

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