So startet der DAX nach den positiven Nachrichten aus Jackson Hole am Freitag in die neue Woche. Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien von Intel und von Evergrande.

So startet der DAX in die neue Woche, nachdem es am Freitag positive Nachrichten aus Jackson Hole gegeben hatte. Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien von Intel und Evergrande.

Mit leichten Verlusten auf weiter hohem Kursniveau dürfte der DAX in die Börsenwoche gehen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Montag knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Handelsbeginn 0,2 Prozent niedriger auf 24.300 Zähler. Damit hält sich der Dax nach wie vor nahe dem Rekordhoch vom Juli bei 24.639 Punkten.

Der Dax tue sich weiterhin schwer, schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. "Das Allzeithoch aus dem Juli bleibt zwar in Reichweite. Es gibt aber weiterhin zu wenig Käufer, die den Dax über die schwierige letzte Meile tragen könnten".

Da die Saison der Quartalsbilanzen der Unternehmen so gut wie beendet ist, dürften Konjunkturdaten verstärkt in den Blick der Anleger rücken. Eine Stunde nach dem Start wird das Ifo-Geschäftsklima für den Monat August veröffentlicht. Dies gilt als wichtigste Umfrage zur Stimmung in den Unternehmen hierzulande.

"Für den Ifo-Index, der zuletzt bereits fünf Monate in Folge gestiegen ist, erwarten wir einen leichten Anstieg", prognostizierte Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Das würde die Chancen für eine Belebung der deutschen Wirtschaft vergrößern.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von Intel im Fokus

Die US-Regierung ist neuer Großaktionär des kriselnden Chipkonzerns Intel. Der amerikanische Staat halte nun einen Anteil von zehn Prozent, teilte Handelsminister Howard Lutnick mit. Als Kaufpreis werden die restlichen 8,9 Milliarden Dollar (rund 7,6 Mrd Euro) an Subventionen für den Ausbau der US-Produktion ausgezahlt, wie aus einer Intel-Mitteilung hervorgeht. Gut zwei Milliarden Dollar hatte Intel bereits erhalten.

Präsident Donald Trump wollte nach früheren Angaben von Lutnick die Beteiligung als Gegenleistung für die Subventionen haben. Nach bisherigen Angaben des Ministers bekommt die US-Regierung Aktien ohne Stimmrechte. Damit könnte sie keinen direkten Einfluss auf Management-Entscheidungen bei Intel ausüben. Der Intel-Mitteilung zufolge liegt der Anteil bei 9,9 Prozent.

Die US-Regierung kann binnen fünf Jahren auch einen weiteren Anteil von fünf Prozent zum Preis von 20 Dollar pro Aktie nachkaufen, falls Intel weniger als 51 Prozent an seinem Fertigungsgeschäft halten sollte. Die Intel-Aktie stieg im US-Handel am Freitag um rund 5,5 Prozent auf 24,80 Dollar.

Trump bezeichnet die unter seinem Vorgänger Joe Biden Subventionen für Chipkonzerne für den Ausbau der US-Produktion stets als Geldverschwendung. Er setzt lieber auf hohe Importzölle, die die Unternehmen dazu bringen sollen, ihre Halbleiter in den USA zu fertigen.

Branchenanalyst Stacy Rasgon sagte, die Beteiligung sei insofern ein gutes Zeichen für Intel, dass jetzt die Chancen des Unternehmens stiegen, die zugesagten Subventionen auch tatsächlich zu bekommen. Zugleich helfe das dem Unternehmen aber auch nicht, neue Kunden zu finden, betonte er im TV-Sender CNBC.

Aktuell werden vor allem Hightech-Chips zum Beispiel für Smartphones fast ausschließlich in Asien produziert - hauptsächlich in Taiwan, um das es geopolitische Spannungen mit China gibt. Deshalb versuchen die USA und Europa seit einigen Jahren, wieder mehr Produktion in den Westen zu holen.

Der Bau der Fabriken dauert aber Jahre und kostet Dutzende Milliarden Dollar. Die Abwanderung der Chip-Produktion nach Asien war über Jahrzehnte von hohen Subventionen befeuert worden.

Unter Trump bekam die US-Regierung bereits eine "goldene Aktie" bei der Übernahme des amerikanischen Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Rivalen Nippon Steel. Damit ist die Zustimmung des amerikanischen Präsidenten unter anderem für die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den USA, Werkschließungen oder große Übernahmen im Land notwendig.

Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.

Der Konzern versucht, sich zusätzlich zu eigenen Chips ein zweites Standbein als Auftragsfertiger für andere Halbleiter-Anbieter aufzubauen. Das läuft bisher eher schleppend. So wurden Pläne für eine große Fabrik in Magdeburg angesichts fehlender Nachfrage aufgegeben.

Aktien von Evergrande im Fokus

Für Chinas am höchsten verschuldeten Immobilienkonzern Evergrande ist nach rund 15 Jahren Schluss an der Börse. Der Handelsplatz in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong strich den krisengebeutelten Bauträger zum Handelsstart von seiner Liste. Das Unternehmen habe die von der Börse gesetzte Frist für die Wiederaufnahme des Handels seiner Aktien versäumt, hieß es in einer Mitteilung.

Der Handel mit den Papieren war bereits seit dem 29. Januar 2024 ausgesetzt, weil ein Gericht in Hongkong nach einer Klage ausländischer Gläubiger entschieden hatte, Evergrande zu zerschlagen. Der Schuldenberg der Firma belief sich auf rund 300 Milliarden US-Dollar.

Die Evergrande Group war während Chinas Bau-Boom das Vorzeige-Unternehmen. Die Branche trug rund ein Fünftel zur Wirtschaftsleistung bei. Mittlerweile gilt Evergrande als Symbol für Chinas Immobilienkrise, die seit 2021 den Wirtschaftsmotor des Landes bremst und das Konsumvertrauen in der Bevölkerung erschüttert.

Der einst größte Immobilienentwickler aus Südchina, dem auch über einige Jahre der Fußballverein Guangzhou FC gehörte, hatte 2009 einen glänzenden Börsenstart hingelegt und seinen Marktwert danach vervielfacht. Zu Bestzeiten verwaltete Evergrande etwa 1.300 Bauprojekte in 280 chinesischen Städten. Firmenchef Hui Ka Yan avancierte zeitweise zum reichsten Mann Chinas.

2020 geriet das Unternehmen jedoch ins Wanken, als es die Zentralregierung in Peking Immobilienentwicklern mit neuen Regelungen erschwerte, Kredite aufzunehmen. Evergrande hatte in der Folge Probleme, seine Gläubiger zu bedienen und konnte bereits bezahlte, aber noch nicht gebaute Wohnungen nicht mehr fertigstellen. Die Wut unter den betroffenen Immobilienbesitzern war groß. Gegen Hui begannen die Behörden zu ermitteln. Im März 2024 schloss ihn die Börsenaufsicht lebenslang vom Aktienhandel in China aus.

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